Mit KI zu effizienterer Content-Produktion

Die Otto Group modernisiert ihre Content-Produktion mithilfe generativer KI. Statt auf klassische Shootings mit Models, Studios und Fotografenteams zu setzen, entstehen Modebilder künftig direkt am Rechner. Ein neues Whitepaper zeigt nun vertiefte Einblicke in den praktischen Einsatz dieser Technologie und die strategischen Vorteile für Händler.

Das zentrale Werkzeug für OTTO ist der „MOVEX | Virtual Content Creator“ von Otto Group one.O. Er erzeugt realistisch wirkende Aufnahmen virtueller Models, die sich flexibel und schnell an Markenstil und Zielgruppe anpassen lassen. Statt Models zu buchen, Locations zu suchen und aufwändige Produktionen zu planen, entstehen neue Inhalte direkt im System. Die KI liefert dabei eine deutlich höhere Bildanzahl pro Tag als bisherige Produktionsprozesse, wobei gleichzeitig die Kosten drastisch sinken. OTTO selbst spricht von bis zu 60 Prozent Einsparung, einer fünffachen Erhöhung des täglichen Outputs und einer Verzehnfachung der Produktionsgeschwindigkeit. Auch der CO₂-Fußabdruck der Content-Erstellung wird deutlich gesenkt. OTTO-CEO Marc Opelt bestätigt: „Mit dieser Technologie bringen wir Produkte schneller online – bei geringeren Kosten und besserer Qualität.“

Vielfalt ist programmierbar

Ein zentrales Merkmal des „Virtual Content Creator“ ist die Möglichkeit, eine große Bandbreite an virtuellen Models zu erzeugen. Geschlecht, Ethnie, Alter und Körperform lassen sich variieren, sodass vielfältige Zielgruppen realistischer dargestellt werden können. Dies ersetzt nicht nur wiederkehrende Model-Castings, sondern eröffnet auch neue Chancen für eine inklusivere Bildsprache im Handel.

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Für zusätzliche Sicherheit sorgt ein besonderer Kontrollmechanismus: Auf Basis eines wissenschaftlich fundierten Kriterienkatalogs prüft die sogenannte „Zweite Instanz“ die erzeugten Bilder vor der Veröffentlichung auf stereotype Darstellungen oder visuelle Verzerrungen. Dieses Prüfverfahren ist bislang einzigartig im Bereich der generativen KI und soll die Transparenz sowie die ethische Qualität der Inhalte sicherstellen. Es ist zudem ein Baustein zur Vorbereitung auf die verpflichtende Kennzeichnung von KI-generierten Inhalten im Rahmen des EU AI Acts, die ab 2026 greift.

Neue Rolle für Content-Teams

Trotz der stärkeren Automatisierung bleibt die menschliche Rolle zentral. Kreativteams definieren weiterhin Zielgruppen, Markenstile und visuelle Leitlinien. Die KI übernimmt anschließend die technische Umsetzung und die Erstellung der gewünschten Variationen. Dadurch verschiebt sich der Fokus der zu leistenden Arbeit: Die operative Produktion weicht vermehrt inhaltlicher Steuerung. Auch Bildanpassungen für verschiedene Märkte oder Zielgruppen lassen sich mit wenigen Eingaben realisieren, ohne neue Fototermine anzusetzen. Langfristig prüft OTTO zudem den Einsatz KI-generierter Videos, etwa im Möbelbereich oder für virtuelle Anproben.

OTTO versteht den Virtual Content Creator allerdings nicht nur als Effizienzwerkzeug, sondern auch als Impuls für eine breitere Diskussion über zeitgemäße Content-Erstellung. Die vorgestellte Lösung kann auch kleineren Händlern, Marken oder Agenturen eine neue Perspektive eröffnen – insbesondere, wenn bei ihnen Budget, Zeit oder Personal knapp sind.

Whitepaper gibt Orientierung

Wer sich mit den neuen Ansätzen für die visuelle Markenkommunikation näher beschäftigen möchte, findet in einem begleitenden Whitepaper eine praxisnahe und strukturierte Orientierungshilfe. Es bietet einen umfassenden Einblick in die neue Form der Content-Produktion und erläutert, wie Unternehmen ihre Abläufe anpassen können, welche technischen Voraussetzungen erforderlich sind und was für Potenziale sich durch den Einsatz generativer KI ergeben.

Neben Praxisbeispielen und technischen Grundlagen geht es auch um regulatorische Fragen, etwa zur zukünftigen Kennzeichnungspflicht für KI-generierte Inhalte. Ergänzt wird das Ganze durch eine Checkliste zentraler Funktionen sowie Hinweise zur Integration in bestehende Prozesse.  

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