Die Zeit des bedingungslosen kostenlosen Versand im deutschen E-Commerce ist nahezu vorbei, wie eine Auswertung der Praktiken der größten deutschen Onlineshops zeigt. Mittlerweile sind gerade noch 5,6 Prozent dazu bereit – ein gewaltiger Rückgang um 9 Prozentpunkte gegenüber 2020.
Die meisten Händler (49,5 Prozent) operieren laut der “Versandhandelsstudie 2023” von ParcelLab und Salesupply nun mit Mindestbestellwerten. Bei 44,9 Prozent gibt es dagegen überhaupt keinen Gratisversand. Als Gebühren werden meist zwischen 4 und 5,99 Euro (59,5 Prozent) erhoben, öfter kommen die Kunden mit zwischen 2 und 3,99 Euro (23,6 Prozent) aber noch etwas günstiger davon. Um diese zu sparen, muss man ganz unterschiedliche Mindestbestellwerte erreichen: Mehr als 29,99 Euro (12,4 Prozent) sind hier ähnlich oft vertreten wie ab 59,99 Euro (13,5 Prozent) oder ab hundert Euro aufwärts (9 Prozent).
In den Loyalty-Programmen der großen Händler spielt der Gratisversand nur eine untergeordnete Rolle. Dieses Feature findet sich lediglich bei 35 Prozent der Shops, die ein solches Marketing- und Kundenbindungstool nutzen, und damit insgesamt gesehen lediglich bei 20,2 Prozent der untersuchten Firmen.
Auf der anderen Seite bieten lediglich 39,3 Prozent an, die Waren per Expresslieferung schneller zuzustellen, wenn Verbraucher einen Aufpreis zahlen, der teils recht heftig ausfällt. Obwohl der Großteil mit mehr als einem Logistikpartner zusammenarbeitet, dürfen Kunden den gewünschten Dienstleister gerade einmal bei 15,7 Prozent frei wählen.