Jeder zweite Marketing-Dollar steckt in Location-based Marketing

In diesem Jahr wird global erstmals mehr als die Hälfte (52 Prozent) der Werbe-Budgets in Location-based Marketing investiert. Zu diesem Ergebnis kommt der „Global Location Trend Report 2019“ der Location Based Marketing Association (LBMA).

Location-based Marketing

Mit 59 Prozent ist der Anteil von Location-based Marketing (LBM) am Gesamtbudget in Nordamerika am größten, knapp gefolgt von der EMEA-Region (Europa, Naher Osten und Afrika) mit 52 Prozent. In der Asien-Pazifik-Region (APAC) liegt der Anteil bei 49 Prozent und in Lateinamerika bei 50 Prozent. „Da nun der Gesamtanteil des Budgets über der 50 Prozent-Marke liegt, beginnt eine leichte, aber logische Stabilisierung des jährlichen Wachstums bei den Ausgaben für LBM“, erklärt Asif R. Khan, Founder & President der LBMA. Für 2020 prognostiziert der Verband ein weiteres Wachstum in allen fünf Märkten, wobei der Budgetanteil von LBM in EMEA und Nordamerika jeweils um drei Prozent auf 62 Prozent bzw. 63 Prozent ansteigen soll. Das geringste Wachstum wird für APAC und Lateinamerika mit nur zwei Prozent erwartet.

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Für die Studie wurden weltweit die Marketing-Verantwortlichen aus 642 Unternehmen nach ihren Investitionen in ortsbasierte Technologien, deren Verwendung innerhalb ihres Marketing-Mixes sowie weiteren Einsatzszenarien befragt. Dabei wurden die Ergebnisse des inzwischen vierten Trend Reports nach Regionen zusammengefasst – in den bisherigen Untersuchungen standen nur die USA, Kanada, Großbritannien, Deutschland und Singapur im Fokus. Zudem wurden die Studienteilnehmer eingangs danach befragt, welche Medien von ihnen als ortsbasiert wahrgenommen werden. Neben Mobile wurden hier vor allem Digital Out of Home und Online genannt, aber auch Radio und TV werden – zumindest in einigen Märkten – in diese Kategorie eingeordnet.

Fast jeder nutzt LBS

Der APAC-Markt steht inzwischen an der Spitze der reinen standortbezogenen Servicenutzung, 98 Prozent der Befragten aus der Region gaben an, dass sie sich auf ortsbasierte Daten (Location-based Services, LBS) verlassen. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies eine Steigerung um zehn Prozentpunkte. Das globale Wachstum von 2018 auf 2019 lag sogar bei 20 Prozentpunkten, was besonders an einer Aufholjagd in Lateinamerika liegt. Gaben dort 2017 noch 42 Prozent an, keine LBS zu verwenden, sind es inzwischen nur noch fünf Prozent. In der EMEA-Region liegt die Nutzer-Quote bei 97 Prozent.

Was die derzeit verwendeten Standorttechnologien betrifft, ist Wi-Fi nach wie vor führend. Gut zwei von drei Unternehmen in EMEA (69 Prozent) und Lateinamerika (67 Prozent) nutzen WLAN zur Standortbestimmung. Die APAC-Region (74 Prozent) sowie die nordamerikanischen Märkte (73 Prozent) zeigen ein sogar noch stärkeres Engagement. Daneben finden auch Beacons immer häufiger Anwendung, global werden sie bereits von 55 Prozent der Unternehmen genutzt, die EMEA-Region ist hier mit 65 Prozent führend. Die NFC-Technologie wird hingegen weltweit nur von 27 Prozent genutzt, hier liegt die Asien-Pazifik-Region mit 36 Prozent deutlich vorne.

Bei den geplanten Investitionen hingegen liegt NFC an der Spitze: Weltweit wollen 67 Prozent der befragten Unternehmen Geld für die Technologie in die Hand nehmen. Auch Wi-Fi wird immer noch weiter ausgebaut, 61 Prozent planen hierfür Budget ein. Bei Beacons hingegen scheint sich die Entwicklung abzukühlen, nurmehr 25 Prozent wollen hier weiter investieren. Mit Smart Lighting, also drahtlosen Netzwerksystemen mittels lichtemittierender Dioden bzw. LEDs, manifestiert sich zeitgleich ein neuer Trend: Aktuell nutzen weltweit nur elf Prozent die Technologie (führend ist EMEA mit 14 Prozent), Investitionen planen 21 Prozent (in EMEA 22 Prozent, führend ist die APAC-Region mit 24 Prozent).

Wachsende Relevanz für Handel

Die befragten Marketing-Verantwortlichen sehen einen wachsenden Einfluss von ortsbasierten Daten auf den Point of Sale. Die Skepsis der vergangenen Jahre nimmt ab, während sich immer neue Möglichkeiten zeigen, die Standortdaten nicht nur für den Verkauf von Produkten und Dienstleistungen zu verwenden, sondern auch den Umsatz am Point of Sale zu steigern. So halten inzwischen 57 Prozent der Befragten Location-based Analytics, also die Analyse von Bewegungs- und Standortdaten innerhalb einer Filiale, für wichtig. Besonders in der EMEA-Region stieg das Interesse daran um 17 Prozent auf 58 Prozent, deutlich stärker als in den anderen Regionen. Auch bei Local Search Optimization, also der Online-Suche nach Geschäften und Dienstleistungen vor Ort, verzeichnet die EMEA-Region das stärkste Plus von neun Prozent auf 43 Prozent. Vorreiter bleibt der nordamerikanische Markt mit 47 Prozent, allerdings wurde dort kein Wachstum gemessen.

Zuletzt sind auch Social Location Services ein aktuelles Trendthema. Nordamerika und der APAC-Raum führen mit 58 Prozent bzw. 52 Prozent Wachstum führend in diesem Bereich. Viele der wichtigsten Plattformen wie Facebook, Twitter und Snapchat haben eine Standortbestimmung und Markierung von Inhalten sowohl für die Nutzer als auch für die Entwicklergemeinschaft ermöglicht, was zu einem deutlichen Wachstum in dieser Kategorie führt.

Jenseits von Location-based Marketing

Natürlich werden ortsbezogene Technologien und Daten auch für andere Zwecke als das Marketing verwendet. 48 Prozent aller weltweit befragten Unternehmen bestätigten dies. Die EMEA-Region und Nordamerika sind mit 52 Prozent bzw. 51 Prozent dabei führend. Besonders im Kundenservice sind die Standorttechnologien bereits weit verbreitet und wachsen weiter. So nutzen 38 Prozent der nordamerikanischen Unternehmen diese, um den Service für ihre Kunden zu verbessern, EMEA und APAC liegen mit 37 Prozent direkt dahinter. Ebenfalls verzeichnet Asset Tracking ein deutliches Wachstum in allen Märkten. Insbesondere in der EMEA-Region, in der 39 Prozent der Befragten damit überwachen, wo sich Geräte und andere Gegenstände befinden. Zunehmend gewinnt auch die Filiallayout- und Bestandsplanung an Bedeutung, inzwischen setzen 28 Prozent der Unternehmen für diese Anwendungen auf LBS.

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