Galeria Karstadt Kaufhof will nach der Übernahme durch ein Konsortium insgesamt 76 seiner derzeit 92 Filialen erhalten. Bei der Entscheidung spielte neben soziodemografischen Faktoren und der Rentabilität vor allem die Miethöhe eine entscheidende Rolle.
Wie Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus in einer Pressemitteilung erklärte, wurde der marktübliche Mietkorridor von 7 bis 11 Prozent des Umsatzes angestrebt, der in harten und fairen Verhandlungen mit den einzelnen Vermietern auch vielfach erreicht worden sei. So konnten unter anderem für die Mehrzahl der Filialen der insolventen Signa-Objektgesellschaften akzeptable Lösungen gefunden werden.
Keine Einigung und damit keine Rettung gibt es für die Standorte Augsburg, Berlin Ringcenter, Berlin Spandau, Berlin Tempelhof, Chemnitz, Essen, Köln Breite Straße, Leonberg, Mainz, Mannheim, Oldenburg, Potsdam, Regensburg Neupfarrplatz, Trier Fleischstraße, Wesel und Würzburg. Darüber hinaus wird das Service-Center in Essen in die Filiale Düsseldorf Schadowstraße integriert. Insgesamt verlieren rund 1.400 der bislang 12.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Konzerns ihren Job. Um ihnen den Übergang in den regulären Arbeitsmarkt zu erleichtern, können sie für acht Monate in eine Transfergesellschaft wechseln.
“Wir werden alles tun, um unser Geschäft in eine erfolgreiche Zukunft zu führen. Dazu sehen wir nicht zuletzt durch unsere Umsatzentwicklung im laufenden Geschäftsjahr gute Voraussetzungen”, erklärt Galeria-CEO Olivier Van den Bossche. “Wir werden unsere Strategie der lokalen Ausrichtung konsequent weiter fortführen. Außerdem werden wir bestehende Kooperationen ausbauen und noch weitere, bedeutende Partnerschaften dazugewinnen, um unseren Kundinnen und Kunden das bestmögliche Einkaufserlebnis zu bieten.” Gleichzeitig kündigt er neue Investitionen an, die auf den Erkenntnissen aus der erfolgreichen Modernisierung von bisher zehn Filialen basieren. Diese würden deutlich besser performen als vergleichbare Standorte und hätten damit natürlich Vorbildfunktion.