Deutsche selten an mehr Onlineshopping interessiert

Auch in Krisenzeiten sind die Deutschen konservativer als andere Völker. So haben sich nach eigenen Angaben lediglich bei 47 Prozent die Einkaufsgewohnheiten aufgrund von Corona verändert. Dies wirkt sich auch auf ihren Drang nach Onlineshopping aus. Eine aktuelle Studie von YouGov sieht hier vergleichsweise wenig Folgewirkungen nach dem Ende der Pandemie.

So geben hierzulande 26 Prozent der Befragten an, dass sie auch künftig mehr Online-Shopping bzw. Click & Collect nutzen wollen. Dies ist der zweitniedrigste Wert unter allen 17 untersuchten Märkten. Mit im Tal tummeln sich zwei direkte Nachbarn: Franzosen sind ähnlich zögerlich wie die Deutschen, in Dänemark wird mit 24 Prozent sogar der absolute Tiefpunkt erreicht. Dies verwundert kaum, da auch vergleichsweise nur wenige Franzosen (46 Prozent) und Dänen (44 Prozent) ihre Einkaufsgewohnheiten an Corona angepasst haben. Der weltweite Durchschnittswert liegt für mehr Online-Shopping bei 42 Prozent und für Anpassungen des Kaufverhaltens bei 59 Prozent.

Online-Lebensmittelkäufer oft Kunde bei Spezialisten

Für Deutschland wurden im International FMCG Report 2021 “Consumer goods in a crisis“ zusätzlich die Online-Lebensmittelkäufer näher betrachtet. Insgesamt bestellen 18 Prozent der Deutschen ihre Lebensmittel online, wobei sich Jüngere überproportional häufig dafür interessieren. Die Käufer sind zu 57 Prozent Männer. Die Lebensmittellieferung verdrängt teils den gewohnten Einkauf im Supermarkt: 75 Prozent statt der durchschnittlichen 87 Prozent der Gesamtbevölkerung kaufen noch dort ein.

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Dafür profitieren Spezialisten, die von Online-Lebensmittelkäufern deutlich häufiger aufgesucht werden (21 Prozent zu 10 Prozent). So sind diese Konsumenten oft auf lokalen Bauernhöfen (29 Prozent) oder in Fachgeschäften wie Metzgern bzw. Bäckereien (58 Prozent) zu finden. Dies verwundert angesichts einer Vorliebe für hochwertige Produkte (71 Prozent) und Bio-Qualität (59 Prozent) kaum.

Der vollständige International FMCG Report 2021 (in englischer Sprache) kann kostenfrei heruntergeladen werden.

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