Amazon: Neue Lebensmittelgeschäfte in Planung

Lange Zeit schien es so, als ob Amazon seine Ambitionen für den stationären Handel erst einmal zurückschraube. So schloss das Unternehmen einige seiner Amazon Fresh- sowie Amazon Go-Filialen und legte Konzepte wie die 4-Star-Läden sogar komplett auf Eis. In einem Interview mit der “Financial Times” sind nun aber ganz andere Töne zu hören.

Technologisch ist Amazon durchaus vorn mit dabei, wie unter anderem der aktuelle Dash Cart zeigt

Wie der Amazon-CEO Andy Jassy dem Blatt mitteilte, möchte Amazon weiter mit Lebensmittelgeschäften experimentieren und seine Präsenz im Markt möglichst sogar verdoppeln. Derzeit versuche man mit, die richtige Auswahl, die passenden Kassenformate und die besten Preispunkte für ein funktionierendes Konzept zu finden. Dabei hofft Jassy darauf, dass das Unternehmen noch 2023 den großen Durchbruch schafft. Eventuell gibt es auch schon einen Namen für das Projekt: “Geekwire” hat entdeckt, dass in einem Antrag für ein schon länger geschlossenes Lebensmittelgeschäft “Amazon Market” als finanziell verantwortliche Partei genannt wird. Der Standort: Amazons Heimat Seattle.

Schwächephase überstanden?

Mit seiner für den autonomen Einkauf ausgelegten Just Walk Out-Technologie und dem intelligenten Einkaufswagen Dash Cart scheint Amazon eigentlich bestens gerüstet. Abseits vom reinen Bezahlvorgang kann das Unternehmen aber oft kein wirklich besonderes stationäres Einkaufserlebnis bieten. Die vor fünf Jahren übernommene Supermarktkette Whole Foods wurde deshalb ebenso wenig zum Umsatztreiber wie die Amazon Fresh- sowie Amazon Go-Läden, die nach ursprünglicher Planung schon längst in hundertfacher Ausführung in den USA und Großbritannien zu finden sein müssten. Einige Dämpfer lassen sich natürlich mit der Pandemie und der wirtschaftlichen Entwicklung erklären – auch wenn kassenlose Läden während Covid durchaus einen Vorteil gegenüber herkömmlichen Geschäften hatten.

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Im Modebereich ist Amazon anscheinend stärker von seinen Ideen überzeugt, da inzwischen bereits die zweite Amazon Style-Filiale eröffnet wurde. Wie das Konzept rund um QR-Codes, Touchscreens und die Amazon-App genau funktioniert, hat Cosette Jarrett für Amazon in englischer Sprache niedergeschrieben und mit zahlreichen Bildern illustriert.

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