Amazon will sein europäisches Logistiknetzwerk in den kommenden Jahren umfassend modernisieren – mit dem Ziel, Verpackungsmaterial zu sparen und Lieferungen effizienter zu gestalten. Bis Ende 2025 sollen mehr als 70 automatische Verpackungsmaschinen in Logistikzentren in Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und Großbritannien installiert werden. Über 30 davon sind für Standorte in Deutschland vorgesehen. Weitere Installationen folgen bis 2027.

Die Maschinen fertigen Versandverpackungen in Echtzeit und passen sie individuell an Größe und Form der Produkte an. Damit verringert sich nicht nur der Materialeinsatz – auch das Versandvolumen sinkt. So können mehr Pakete in ein Fahrzeug geladen werden, was die Zahl der notwendigen Transporte reduziert. Das trägt wiederum zur Senkung der CO₂-Emissionen im Lieferverkehr bei.
Zum Einsatz kommen drei verschiedene Technologien: Für empfindliche oder schwere Artikel wird mit Hilfe von Sensoren ein passgenauer Karton gefertigt, der gleichzeitig etikettiert und versandfertig gemacht wird. Bei kleineren Artikeln ersetzen speziell angepasste Papierumschläge herkömmliche Verpackungen. Diese neuen Tüten bestehen aus robustem, wetterfestem Papier und sind bis zu 90 Prozent leichter als gleich große Kartons. Pro Sendung lassen sich damit im Schnitt über 26 Gramm Verpackungsmaterial einsparen. Getestet wurde diese Technik bereits in Logistikzentren in Deutschland und Großbritannien – nun wird sie in fünf europäischen Ländern eingeführt.
Eine dritte Innovation betrifft die Versandetiketten. Mithilfe eines hochautomatisierten Systems lassen sich Etiketten auf unterschiedlich geformte Produkte aufbringen, sogar dann, wenn diese direkt in der Originalverpackung versendet werden. Die neuen Etiketten sind 75 Prozent kleiner als bisherige Labels – ein weiterer Beitrag zur Reduktion von Abfall.
Laut Amazon wird bereits heute rund jede zweite Bestellung in Europa ohne klassischen Versandkarton verschickt – stattdessen kommen leichtere Papiertüten, Umschläge oder die Originalverpackung des Herstellers zum Einsatz. Seit 2015 hat das Unternehmen das durchschnittliche Verpackungsgewicht pro Sendung um mehr als 40 Prozent gesenkt und nach eigenen Angaben über drei Millionen Tonnen Verpackungsmaterial eingespart.
Die aktuellen Investitionen in automatisierte Verpackungstechnologien markieren einen weiteren Schritt in der Strategie, Logistikprozesse ressourcenschonender und nachhaltiger zu gestalten. Durch den zunehmenden Einsatz präziser, digital gesteuerter Verpackungslösungen sollen nicht nur Umweltbelastungen reduziert, sondern auch Prozesse beschleunigt und die Kundenzufriedenheit gesteigert werden.