Laut der aktuellen EHI-Studie “Zahlungssysteme im Einzelhandel 2025” lag der Bargeldanteil am Gesamtumsatz des stationären Einzelhandels im Jahr 2024 nur noch bei 33,8 Prozent. Das entspricht einem Rückgang um 1,7 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Kartenzahlungen erreichten hingegen 63,5 Prozent Umsatzanteil – ein erneuter Zuwachs, der den strukturellen Wandel im deutschen Zahlungsverkehr bestätigt.

Trotz des rückläufigen Umsatzanteils ist Bargeld nach wie vor die meistgenutzte Zahlungsform nach Anzahl der Transaktionen. Bei rund 20 Milliarden Zahlvorgängen im Jahr 2024 wurde in über der Hälfte (54,6 Prozent) bar bezahlt. Damit ist Bargeld zwar weniger umsatzstark, aber weiterhin die bevorzugte Wahl für kleinere Einkäufe.
Die Gesamtzahl der Einkäufe hat nach dem pandemiebedingten Einbruch wieder das Vorkrisenniveau erreicht. Im Schnitt tätigten Verbraucherinnen und Verbraucher rund 239 Einkäufe pro Jahr, was etwa 484 Käufen je Haushalt entspricht.
Girocard bleibt dominant, internationale Debits wachsen rasant
Innerhalb der Kartenzahlungen bleibt die Girocard das führende Zahlungsmittel im stationären Handel. Zwar sank ihr Anteil leicht auf 41,5 Prozent, doch liegt sie weiterhin deutlich vor anderen Kartenarten. Auffällig ist das starke Wachstum internationaler Debitkarten wie Visa Debit und Debit Mastercard, die ihren Umsatzanteil um 2,8 Prozentpunkte auf 6,9 Prozent steigern konnten. Zusammen mit Kreditkarten, die bei 8,3 Prozent liegen, machen diese „New Debits“ bereits 15,2 Prozent des Umsatzes im stationären Handel aus.
Mobile Payment wächst dynamisch. Bereits 5,7 Prozent aller stationären Zahlvorgänge erfolgen über mobile Bezahldienste wie Apple Pay oder Google Pay. Im Bereich der unbaren Transaktionen machen sie inzwischen 12,9 Prozent aus – fast doppelt so viel wie im Vorjahr (7,5 Prozent). Auch hier spiegelt sich ein tiefgreifender Wandel im Bezahlverhalten wider, der durch die zunehmende Nutzung digital hinterlegter Karten in Smartphones beschleunigt wird.
Cashback als Zusatzservice – aber nicht ohne Kosten
Die Möglichkeit, sich beim Einkauf Bargeld auszahlen zu lassen, gewinnt weiter an Bedeutung. Im Jahr 2024 wurden rund 13,6 Milliarden Euro über Cashback ausgezahlt – ein Anstieg gegenüber 12,3 Milliarden Euro im Vorjahr. Für Händler ist dieser Service jedoch nicht kostenneutral: Die damit verbundenen Gebühren beliefen sich auf rund 19 Millionen Euro.
Nach mehreren Jahren Zurückhaltung steigen auch die Investitionen in moderne Zahlungstechnologien wieder deutlich. Im Fokus stehen neue Zahlungsterminals, mobile Lösungen sowie der Ausbau digitaler Kundenbindungsprogramme. Darüber hinaus bereiten sich viele Händler auf die Anforderungen des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes vor, das einen diskriminierungsfreien Zugang zum bargeldlosen Bezahlen für alle Menschen vorschreibt.