Große Versäumnisse im mittelständischen Cash-Management

Eine von Agicap und dem Forschungsinstitut Innofact durchgeführte Studie hat erhebliche Defizite im Cash-Management mittelständischer Unternehmen aufgedeckt. Dabei wurde deutlich, dass viele Firmen trotz wachsender wirtschaftlicher Unsicherheiten und hoher Zinssätze auf ungenaue Cashflow-Prognosen setzen. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf die Liquidität, sondern gefährdet auch die langfristige finanzielle Stabilität.

In Deutschland verlassen sich 33 Prozent der befragten Unternehmen auf unpräzise Prognosen, was durchschnittlich zu 20 unerwarteten Liquiditätsengpässen pro Jahr führt. Besonders alarmierend: 31 Prozent der Firmen erleben solche Engpässe über 50.000 Euro mindestens einmal pro Monat. Diese unzureichende Planung resultiert häufig aus veralteten Werkzeugen und Prozessen.

Viele Unternehmen verwalten ihre Bankkonten noch immer manuell, was den Prozess verlangsamt und die Genauigkeit der Vorhersagen erheblich beeinträchtigt. Tatsächlich konsolidieren 32 Prozent der Firmen ihre Bankdaten über Excel, was die Komplexität des Cashflow-Managements weiter erhöht.

Anzeige

Die finanziellen Auswirkungen dieser unzuverlässigen Planungen sind erheblich. Jährlich entgehen deutschen Mittelständlern im Schnitt 503.000 Euro an Finanzerträgen. Zudem zahlen Unternehmen mit ungenauen Prognosen im Vergleich zu gut organisierten Firmen 88 Prozent mehr an Überziehungszinsen.