Eine aktuelle Analyse von 61 internationalen Einzelhandelswebsites zeigt deutliche Schwächen in der digitalen Performance. Besonders im Hinblick auf die Google-Kennzahlen zur Nutzererfahrung bestehen Defizite: 85 Prozent der mobilen und 67 Prozent der Desktop-Websites erfüllen laut dem Digital Performance Management-Unternehmen Dynatrace nicht die empfohlenen Standards.
Kritische Schwachstellen wurden insbesondere bei der neuen Metrik „Interaction to Next Paint“ (INP) festgestellt, bei der 69 Prozent der mobilen und 32 Prozent der Desktop-Websites außerhalb der Richtwerte liegen. Nur 15 Prozent der mobilen und 35 Prozent der Desktop-Websites bieten ein reibungsloses Nutzererlebnis gemäß den Google-Standards. Dabei schneiden Websites aus dem Technologiesektor mit 19 Prozent (mobil) und 44 Prozent (Desktop) vergleichsweise gut ab. Im Gegensatz dazu liegt der Reisesektor mit 6 Prozent (mobil) und 18 Prozent (Desktop) deutlich zurück. Neben „INP“ zählen auch „Largest Contentful Paint“ (LCP) und „Cumulative Layout Shift“ (CLS) zu den häufigsten Problembereichen.
Die Untersuchung beruht auf einer Analyse mithilfe des Chrome User Experience Report (CrUX)-Datensatzes von Google. Bewertet wurden die digitalen Leistungen anhand der Core Web Vitals. Ziel war es, die Leistungsfähigkeit der Websites für die bevorstehende Hauptsaison zu bewerten und Einblicke in branchenspezifische Unterschiede zu geben. Die hier gemessenen Metriken sind entscheidend für die Optimierung der Nutzererfahrung und beeinflussen auch die Suchmaschinenplatzierungen.
Herausforderungen für die Hauptsaison
Schwächen in der digitalen Performance können insbesondere während der umsatzstarken Zeit um Black Friday und Weihnachten zu Kaufabbrüchen führen. Angesichts der zunehmenden Konkurrenz und steigender Kundenerwartungen drohen Umsatzeinbußen, wenn Websites nicht reibungslos funktionieren. Für Einzelhändler ist es daher essenziell, den gesamten Kaufprozess zu optimieren, um eine nahtlose Customer Journey zu gewährleisten.
Für Bob Wambach, Vice President of Product Marketing bei Dynatrace, verdeutlichen die Resultate, dass Einzelhändler verstärkt in datenbasierte Optimierungsstrategien investieren müssen. Technologien wie künstliche Intelligenz und Observability-Plattformen böten die Möglichkeit, Nutzerverhalten zu analysieren und Schwachstellen gezielt zu beheben. Von schwer navigierbaren Seiten bis hin zu ineffizienten Zahlungsoptionen könnten solche Tools Reibungspunkte identifizieren und beseitigen.