Krieg drückt Online-Umsätze

Die deutschen Verbraucher sind durch den Ukrainekrieg deutlich zurückhaltender mit ihren Ausgaben geworden, was auch den Onlinehandel trifft. Dieser konnte im ersten Quartal 2022 zwar noch ein Plus von 8,2 Prozent erwirtschaften – dies geht aber primär auf die Zeit vor dem Kriegsbeginn am 24. Februar 2022 zurück.

Der im E-Commerce erzielte Umsatz wuchs bis zu diesem Zeitpunkt noch um 11,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal und sackte dann auf ein mageres Plus von 2,3 Prozent ab. Dies geht aus einer Auswertung der Verbraucherbefragung „Interaktiver Handel in Deutschland“ hervor. Hart getroffen wurde vor allem der onlinebasierte Mode- und Schuhhandel, der nach einem Plus von zehn Prozent ein Minus von 8,6 Prozent verkraften musste. Damit fiel das Gesamtwachstum in diesem Segment auf 3,2 Prozent zurück. Auch bei der Einrichtung hielten sich die Verbraucher mit Ausgaben nach dem Ausbruch des Konflikts deutlich stärker zurück, so dass der Umsatz ab dann praktisch stagnierte. Durch den Boost zum Jahresbeginn reichte es aber dennoch gesamt noch für eine Steigerung um neun Prozent.

Vergleichsweise wenig betroffen war der tägliche Bedarf, der auch nach Kriegsbeginn noch um 19,4 Prozent zulegte und damit auf ein Quartalsplus von 23,7 Prozent kam. Der Absatz von Medikamenten sprang nach der Invasion der Ukraine sogar um 40 Prozent in die Höhe (1. Quartal: +23,5 Prozent). Die zuvor sprunghafte Erholung (+93,3 Prozent) im Bereich Dienstleistungen dämpfte sich dagegen auf +13,4 Prozent ab. Trotz eines dennoch immensen Wachstums blieben die Umsätze hier weit hinter den Vor-Pandemiezahlen zurück (Q1 2022: 1,85 Milliarden Euro / Q1 2020: 3,89 Milliarden Euro)

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