Der südkoreanische Lebensmittelhändler GS25 baut seine Lieferoptionen mehrgleisig aus. So sollen einerseits Roboter Waren direkt in Büros bringen, andererseits werden Anwohner mit umfassenden Kenntnissen über die Nachbarschaft engagiert.
Beim „Neighborhood Delivery“-Service können sich alle möglichen Menschen bewerben, um Bestellungen rund um ihren jeweiligen Standort auszuliefern. Dabei sind weder Zeiteinsatz noch die Anzahl der übernommenen Aufgaben limitiert. Hausfrauen, Rentner oder Angestellte nach Feierabend können sich so ein Zubrot verdienen. GS25 spricht alle Einwohner in einem Umkreis von 1,5 Kilometern an, das Gewicht der zu transportierenden Ware soll fünf Kilogramm nicht überschreiten.
Bei dem Konzept wird nach einer über die Yogiyo-App aufgegebenen Bestellung bei den in Frage kommenden Auslieferern angefragt, ob sie das Produktzum Kunden bringen wollen – aus Umweltgründen möglichst zu Fuß. Jede Lieferung wird mit 2.800 bis 3.200 Won (ca. 2 Euro bis 2,30 Euro) honoriert. GS25 testet „Neighborhood Delivery“ vorerst in drei Convenience-Stores im Gangnam-Distrikt von Seoul, bevor es ab dem 17. August auf die ganze südkoreanische Hauptstadt ausgeweitet werden soll.
Roboter als Lieferjungen
Deutlich eingeschränkter ist der Lieferradius beim angedachten Einsatz von Robotern. Im Rahmen einer Vereinbarung mit LG sollen diese Mittagessen, Sandwiches und Getränke zu Büroangestellten bringen. Dabei ist bislang nur angedacht, sie innerhalb von Gebäuden fahren zu lassen, die auch einen GS25 Convenience Store beherbergen. Ein erster Test startet noch im August im GS25 Gangseo LG Science Store, der zweite Test soll im Oktober im GS25 Parna Tower Tower folgen. Die Einführung der eigentlichen Dienste ist nach Abschluss von Fehlerkorrekturen und ähnlichen Arbeiten noch in diesem Jahr angedacht.
Der Lieferprozess beginnt dabei nach der Bestellung eines GS25-Produkts über die Kakao-App. Im Anschluss laden die Mitarbeiter des Geschäfts das jeweilige Produkt auf den Roboter und geben das zu erreichende Stockwerk ein. Danach bewegt sich der Roboter von selbst und fährt mit dem Aufzug zum Kunden. Der auf eine maximale Traglast von 15 Kilogramm ausgelegte Roboter hat eine Breite von 50 cm, eine Länge von 50 cm und eine Höhe von 130 cm.