Großhandel in der Krise: Dringender Appell an die Politik

Der Groß- und Außenhandel in Deutschland kämpft mit zunehmend schwierigen Rahmenbedingungen. Laut dem Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) hat der Klimaindikator im Sommer 2024 einen historischen Tiefstand erreicht. Mit 64 Punkten liegt er deutlich unter dem Niveau der Corona-Krise und sogar noch niedriger als während der Finanz- und Wirtschaftskrise 2009. Die Unternehmen sehen dringenden Handlungsbedarf.

BGA-Präsident Dr. Dirk Jandura macht die Stimmungslage deutlich: „Die Unternehmen haben das Vertrauen in die Regierung verloren. Erdrückende Berichtspflichten, fehlende politische Impulse und schwache wirtschaftliche Rahmenbedingungen lasten schwer auf dem Großhandel.“ Besonders die hohe Regulierungsdichte und die zunehmend marode Infrastruktur behindern das Wachstum. Auch die Außenwirtschaft sieht sich unter Druck, da das international bekannte Siegel „Made in Germany“ zunehmend im Wettbewerb zurückfällt.

Jandura fordert daher einen entschlossenen Kurswechsel. Er plädiert für weniger Bürokratie, steuerliche Entlastungen und dringend notwendige Investitionen in die Modernisierung der Infrastruktur. Ohne diese Maßnahmen werde sich die Situation nicht verbessern. Bereits jetzt wird für 2024 ein Umsatzrückgang auf 1.665 Milliarden Euro prognostiziert, nachdem im Vorjahr noch 1.700 Milliarden Euro erreicht wurden.

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Fast 75 Prozent der Unternehmen halten die bisherigen Maßnahmen der Politik für unzureichend. Rund 55 Prozent fordern konkrete Signale für spürbare finanzielle Entlastungen und eine Entschlackung der Bürokratie.

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