Cannabis-Produkte in den USA: Ein Milliardenmarkt entsteht

Die Legalisierung von Cannabis und Cannabis-Produkten in einigen US-amerikanischen Bundesstaaten hat in kurzer Zeit einen dynamischen Milliardenmarkt hervorgebracht. Immer mehr Unternehmen entdecken nun das Potential für sich.

Der Cannabis-Markt in den USA ist noch jung und daher teilweise schwer zu durchschauen: Der Handel mit Cannabis bleibt nach wie vor in den meisten Bundesstaaten verboten, einzige Ausnahme ist dort die medizinische Anwendung. Allerdings wird zumindest der Besitz und Konsum immer öfter entkriminalisiert. Lediglich in drei Bundesstaaten ist Cannabis noch vollständig tabu.

Milliarden-Markt Cannabis

Seit 2012 wird die Substanz in immer mehr Gliedstaaten der USA freigegeben, zuerst in Colorado, danach in Alaska, Kalifornien, Oregon, Massachusetts, Maine, Nevada, Vermont und dem Bundesstaat Washington. Dadurch entwickelte sich ein neuer Markt, der für das Jahr 2017 auf einen Umsatz von 5,8 bis 6,6 Milliarden US-Dollar geschätzt wird. Das Marktpotential liegt jedoch – würde Cannabis in den USA komplett legalisiert – deutlich höher: 50 bis 55 Milliarden Dollar könnten pro Jahr umgesetzt werden, und damit deutlich mehr als mit Videospielen (36 Milliarden Dollar) oder Waffen (11,9 Milliarden Dollar).

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Durch die komplizierte rechtliche Situation ist das Wachstum schwer einzuschätzen. Analysten gehen von einer Steigerung von 200 Prozent bis 2022 aus. Dabei haben sie natürlich nur die legalen Verkäufe im Blick. Würde Cannabis aber in weiteren Bundesstaaten legalisiert, sähe auch diese Entwicklung anders aus.

Handel mit CBD-Produkten

Neben dem direkten Verkauf von Cannabis gibt es noch den Handel mit Cannabis-Produkten, die auf dem Wirkstoff Cannabidiol (CBD) basieren. Dieser wird aus dem weiblichen Hanf gewonnen und wirkt entkrampfend, entzündungshemmend, angstlösend und gegen Übelkeit. Zwar sind diese Effekte noch nicht vollständig erforscht, dies hält aber nicht vom Verkauf entsprechender Produkte ab. Dieser Markt, der unabhängig vom Cannabis-Verkauf ist, wird für 2022 auf 22 Milliarden Dollar geschätzt. Somit liegt er deutlich vor dem Umsatz mit der Droge selbst. Für CBD-Produkte gilt übrigens eine andere Gesetzeslage als für Cannabis: Sie sind dann legal, wenn sie aus Hanf hergestellt werden. Ist die Quelle Marihuana, sind sie hingegen verboten. Hanf wurde wiederum von Präsident Trump mit dem Agricultural Improvement Act von 2018 komplett für den Anbau freigegeben.

In diesen 22-Milliarden-Markt steigt nun die Apothekenkette Walgreens ein. Wie das Unternehmen bekannt gab, wird es zukünftig Cremes, Pflaster und Sprays verkaufen, die CBD als Wirkstoff enthalten. Auch der direkte Konkurrent von Walgreens, CVS, gab erst vor kurzem bekannt, CBD-Produkte in sein Sortiment aufzunehmen.

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