Im Onlineversand gibt es einige Ärgernisse für die Deutschen – allerdings ist kaum eines größer als zu hohe Versandkosten. Laut einer Onlineumfrage von Sendcloud führten diese bei immerhin 62 Prozent schon einmal zu einem Bestellabbruch. Dabei erwarten die potentiellen Käufer nicht einmal unbedingt eine kostenlose Lieferung.
Abhängig vom Warenwert sind die Deutschen durchaus bereit, ein wenig Geld in die Hand zu nehmen, um sich ihr Paket zustellen zu lassen. Bei 15 Euro sind bis zu 3,40 Euro akzeptabel, bei 50 Euro bis zu 4,30 Euro und bei 150 Euro bis zu 5,60 Euro. Gerade einmal 57 Prozent würden ein weiteres Produkt in ihren Warenkorb zu legen, um dadurch den Mindestbestellwert für einen kostenlosen Versand zu erreichen. Damit liegt Deutschland weit unter dem europäischen Durchschnitt von 70 Prozent. Im Gegenzug schlägt hierzulande das Umweltbewusstsein stärker durch: Deutsche sind eher als andere bereit, für einen klimaneutralen Versand zu zahlen. Kosten für zusätzliche Versandoptionen lehnen allerdings 35 Prozent komplett ab.
Lieferzeiten und Versandunternehmen
Weitere prägnante Gründe für einen Bestellabbruch sind zu lange Lieferzeiten (41 Prozent) oder eine negative Vorerfahrung mit dem jeweiligen Versandunternehmen (23 Prozent). Bei der Wahl des Standardversand möchten deutsche Verbraucher nach spätestens 4,5 Tagen ihre Bestellung in den Händen halten.
“Nicht nur in Bezug auf Kosten müssen die Online-Händler transparent sein, sondern auch wenn es um die Wahl verschiedener Versandoptionen wie beispielsweise umweltfreundliche Lieferung oder Paketshopzustellung sowie den Zeitrahmen der Zustellung geht”, sagt Rob van den Heuvel, CEO und Mitgründer von Sendcloud. “Wenn Online-Händler beim Checkout viele Optionen anbieten, können sie das Kundenerlebnis nachhaltig verbessern. Das schafft eine Kundenfreundlichkeit, die positiv auffällt.”
Über die Umfrage
Für die europaweit durchgeführte Umfrage wurden im ersten Quartal 2020 – noch vor den Auswirkungen der Corona-Pandemie – mehr als tausend deutsche Onlinekäufer befragt. Die Ergebnisse flossen in den kostenlos herunterladbaren “E-Commerce Lieferkompass 2020/2021” mit ein.