Das Bundeskartellamt hat den Erwerb zentraler Vermögenswerte der insolventen Weltbild GmbH & Co. KG durch die Thalia Bücher GmbH freigegeben. Damit sichert sich der Buchhändler Thalia die Kundendaten aus dem Weltbild-Onlineshop sowie die E-Reader-Marke Tolino, während die Ladengeschäfte unberücksichtigt bleiben.
Thalia, Deutschlands führender Buchhändler, stärkt durch diese Übernahme seine Position im stationären und digitalen Buchhandel. Besonders im Bereich E-Books ist Thalia mit der Plattform Tolino bereits eine wichtige Größe. Trotzdem sah das Bundeskartellamt nach eingehender Prüfung keinen Grund für wettbewerbsrechtliche Bedenken. Dies liegt vor allem an Amazons überwältigender Dominanz im E-Book-Markt, die trotz der Übernahme weiterhin starke Konkurrenz bietet.
Ein weiterer Aspekt, der zur Freigabe des Zusammenschlusses beitrug, ist das bereits geschlossene Filialnetz von Weltbild, das nicht Teil des Deals war. Interessant war für das Kartellamt zudem die Betrachtung von Thalias Marktmacht in der Beschaffung von Büchern. Durch seine zahlreichen Filialen in Innenstädten unterscheidet sich Thalia von Amazon und hat damit eine besondere Verhandlungsposition gegenüber Verlagen und Großhändlern. Der zusätzliche Einfluss auf den Einkauf, den Thalia durch die Weltbild-Übernahme gewinnt, wurde jedoch als marginal eingestuft.
