DUH-Verpackungscheck: Deutsche Supermärkte und Discounter in der Kritik

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat zum dritten Mal ihren Verpackungscheck durchgeführt und kommt zu dem Schluss, dass deutsche Supermärkte und Discounter weiterhin zu wenig tun, um Verpackungsmüll zu reduzieren. Besonders schlecht schneiden dabei die großen Discounter ab.

Insgesamt wurden 48 Filialen von 12 Supermarkt-, Discounter- und Biomarktketten untersucht. Während Biomärkte wie Bio Company, Alnatura und Denns gute Noten erhielten, bekamen Supermärkte und Discounter wie Kaufland, Aldi Nord, Aldi Süd, Lidl, Netto Marken-Discount, Norma und Penny durchweg schlechte Bewertungen.

Besonders kritisch sieht die DUH die Situation bei Obst und Gemüse. Der Anteil an verpackten Produkten kletterte dort auf durchschnittlich 66 Prozent. Bei Aldi Nord liegt dieser Wert laut der Untersuchung sogar bei 78 Prozent, eine Steigerung um 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im Getränkeregal fehlen bei Aldi Nord, Aldi Süd und Lidl nach wie vor Mehrwegflaschen. Norma kommt lediglich auf einen Anteil von 21 Prozent. Auch Abfüllstationen für trockene Lebensmittel sind selten zu finden. Lediglich Bio Company und vereinzelt eine Edeka-Filiale bieten solche Lösungen an.

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Die DUH fordert nun verbindliche gesetzliche Vorgaben, um das Abfallvermeidungsziel der EU-Verpackungsverordnung zu erreichen. Frankreich zeige hier einen möglichen Weg: Zwischen 2021 und 2023 konnte durch Verbotsregelungen der Plastikverpackungsmüll bei Obst und Gemüse um 25 Prozent reduziert werden. Ein weiteres Problem sei die Einhaltung der Mehrwegquote für Getränke, die laut Verpackungsgesetz bei 70 Prozent liegen sollte. In der Praxis erreichten die Discounter jedoch nur einen Durchschnittswert von 30 Prozent.

Netto Marken-Discount hätte sich bei Mehrwegflaschen verbessern können, während die anderen Discounter deutlich schlechter abschnitten. Auch bei Produkten wie Frischmilch und Joghurt böten nur Kaufland, Edeka und Rewe in geringem Umfang Mehrwegverpackungen an. Die Biomärkte hingegen setzten konsequent auf umweltfreundliche Verpackungen und offerierten Obst und Gemüse überwiegend unverpackt. Auch durch Mehrwegbecher und -essensboxen zeigten sie, dass Abfallvermeidung möglich ist.

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