Deutsche entdecken Ladenkasse zunehmend als Bargeldquelle

Wer braucht schon Geldautomaten, wenn ein Geschäft in der Nähe ist? Laut Kantar immer weniger Bundesbürger: Denn wie eine aktuelle Studie herausfand, beziehen inzwischen über elf Millionen Deutsche ihr Bargeld an der Ladenkasse.

Über ein Viertel (27 Prozent) wählen ihre Einkaufsstätte danach aus, ob Cash Back – hier ist damit der Bargeldbezug an der Ladenkasse gemeint – angeboten wird oder nicht. Tendenz steigend, insbesondere auf dem Land, wo die Dichte an Geldautomaten geringer ist. Zu diesen Ergebnissen kommt die repräsentative Studie „Cash Back Nutzung in Deutschland“ des Marktforschungsunternehmens Kantar, die im Auftrag von GLORY unter 1.051 deutschen Internetnutzern im Alter zwischen 16 und 64 Jahren durchgeführt wurde.

„Für Händler ist der Trend zur ‚Ladenkasse als Bargeldquelle‘ eine gute Nachricht“, betont Thomas Rausch, Sales Director Germany beim Bargeldexperten GLORY. „Denn sie können diese Entwicklung gewinnbringend für sich nutzen: Einerseits um ihre Bargeldbestände drastisch zu reduzieren, und somit Kosten bei der Bargeldverarbeitung einzusparen – andererseits um durch Cash Back als Serviceangebot ihre Attraktivität für Kunden zu steigern. Die unkomplizierte Versorgung mit Bargeld steht für die cash-liebenden Deutschen in Zeiten rarer werdender Bankfilialen hoch im Kurs. Händlern bietet Cash Back also Chancen, die sie durch Systeme zur automatisierten Bargeldverarbeitung leichter erschließen und mehr Profit aus dem Cash ziehen können.“

Anzeige

Cash Back als Bargeldquelle auf dem Vormarsch 

Cash Back dringt als Bargeldservice mehr und mehr in das Bewusstsein der Verbraucher vor. Inzwischen wird der Service an rund 50.000 Ladenkassen in etwa 20.000 Geschäften in Deutschland angeboten. Vier von fünf (79 Prozent) der befragten Verbraucher kennen diesen Service bereits und fast ein Viertel (24 Prozent) nutzt die Möglichkeit des Bargeldbezugs am POS gelegentlich bis regelmäßig. Am häufigsten werden dabei Beträge bis 100 Euro abgehoben. Ein Viertel der Bezüge machen Beträge über 100 bis 200 Euro aus. Besonders zu schätzen wissen die Cash-Back-Nutzer, dass der Service den Weg zum Geldautomaten überflüssig macht (63 Prozent), keine Gebühren anfallen (54 Prozent) – wie es hingegen an vielen Geldautomaten der Fall ist – sowie die Zeitersparnis (22 Prozent), wenn sich Einkauf und Bargeldbezug verbinden lassen.

Die Gebühren sind laut der Umfrage für die Landbevölkerung weniger relevant als für die Städter (17 Prozent gegenüber 25 Prozent). Ihnen ist es offensichtlich wichtiger, überhaupt auf eine nahegelegene Bargeldquelle zugreifen zu können. Umso verständlicher ist es, dass mit 28 Prozent regelmäßiger Nutzer die Akzeptanz für Cash Back auf dem Land am höchsten ist. Und von denjenigen, die Cash Back noch nicht kennen, würde jeder Zweite (49 Prozent) den Service nutzen, wenn er in den Geschäften angeboten wird, in denen er bevorzugt einkauft. In der Stadt liegt der Vergleichswert bei 39 Prozent.

Wie Händler die Nutzung fördern können

Zwar kennt mehr als die Hälfte der Verbraucher Cash Back, sie nutzt es aber nicht bzw. hat es nur einmal ausprobiert. Die Gründe dafür sind unterschiedlich. So geben Jüngere oft an, dass in den Geschäften nicht erkennbar sei, ob der Service angeboten wird. Bei älteren Verbrauchern sind es meist Sicherheitsbedenken, die sie von der Nutzung abhalten: Sie empfinden die Bargeldmitnahme an der Kasse nicht als anonym genug. Wäre die Privatsphäre besser geschützt, würde fast jeder Zweite (44 Prozent) Cash Back häufiger nutzen, so die Studie. Für Bewohner auf dem Land spielt auch die Entfernung zur nächsten Bankfiliale eine Rolle: 30 Prozent würden Cash Back öfter in Anspruch nehmen, wenn der Weg zur Filiale weiter wird.

„Die Umfrageergebnisse zeigen deutlich das künftige Potenzial von Cash Back für den Handel auf“, fasst Thomas Rausch zusammen. So ist davon auszugehen, dass Cash Back an Bedeutung gewinnen wird, wenn die Bankendichte weiter sinkt, der Service flächendeckender sowie besser erkennbar angeboten wird und wenn Händler Lösungen finden, den Bezug mit mehr Privatsphäre anzubieten, zum Beispiel durch SB-Systeme in der Kassenzone.“

STARTSEITE