B2B-Handel stark von Betrug betroffen

Die Sicherstellung der Identität von Geschäftspartnern gewinnt selbst im B2B-Handel immer mehr an Bedeutung. Betrugsversuche nehmen stetig zu, mit teils schwerwiegenden Konsequenzen für Unternehmen. Dies zeigt das aktuelle B2BEST Barometer, das vom ECC Köln in Zusammenarbeit mit Creditreform erstellt wurde.

Laut diesem wurden mehr als zwei Drittel der befragten Unternehmen bereits mit Betrugsversuchen in ihrem Onlineshop konfrontiert. Zu den häufigsten Betrugsarten zählen angeblich nicht erhaltene Ware, falsche Adressangaben und die Verwendung von Fake-Identitäten. Auch Bonitätsbetrug und Identitätsdiebstahl sind weit verbreitet. Diese Vorfälle führen zu erheblichen finanziellen Verlusten: Rund 14 Prozent des Umsatzes in betroffenen Onlineshops gehen durch Betrug verloren.

Angesichts dieses hohen Betrugsrisikos haben viele Unternehmen ihre Checkout-Prozesse überarbeitet. Im Jahr 2024 setzen die meisten B2B-Unternehmen auf ein komplexes Regelwerk zur Festlegung, welche Kunden auf welche Weise bestellen dürfen. Dennoch zeigen die Daten, dass es weiterhin erhebliche Lücken gibt. Oftmals werden wirksame Prüfmechanismen erst nach einem oder mehreren Betrugsfällen eingeführt, was eine mangelnde Priorisierung nahelegt.

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Als weiterer Bereich mit großem Verbesserungspotential identifiziert die Untersuchung dem Rechnungsversand. Die Digitalisierung dieses Prozesses bleibt in vielen Unternehmen auf einem niedrigen Niveau. Der Großteil versendet Rechnungen zwar per E-Mail, bei fast der Hälfte wird aber nach wie vor der Postweg verwendet. Ein kleinerer Teil setzt auf den elektronischen Datenaustausch (EDI) oder den Versand über Unternehmenswebsites. Obwohl die E-Rechnungspflicht von vielen Unternehmen als Chance gesehen wird, ihre Prozesse zu digitalisieren und zu automatisieren, bestehen weiterhin erhebliche Defizite, die angegangen werden müssen, um die Vorteile einer vollständigen Digitalisierung zu realisieren.

Trotz der Herausforderungen bleibt die Investitionsbereitschaft in der Branche hoch, insbesondere in den Bereichen Digitalisierung und interne Prozesse. Viele Unternehmen investieren verstärkt in Marketing und Vertrieb sowie in das Risikomanagement, um ihre internen Abläufe zu optimieren und die Sicherheitsmaßnahmen zu verbessern. Diese Investitionen zeigen, dass Unternehmen erkannt haben, wie wichtig es ist, ihre digitalen Fähigkeiten und Sicherheitsvorkehrungen zu stärken, um wettbewerbsfähig zu bleiben und Risiken effektiv zu managen.

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