PSD2: Onlinehändler befürchten Umsatzrückgang

Onlinehändler haben nur noch bis zum 14. September 2019 Zeit, ihren Onlineshop an die neuen Regelungen der Payment-Services-Directive 2 (PSD2) anzupassen. Doch viele haben die nötige Zwei-Faktor-Authentifizierung noch nicht implementiert.

„Der Informationsstand vieler Händler ist zum Teil noch unzureichend. Außerdem scheinen viele Händler vor der Implementierung zurückzuschrecken, da sie Einbußen hinsichtlich der Nutzerfreundlichkeit beim Bezahlen in ihrem Shop befürchten“, erklärt EHI-Geschäftsführer Michael Gerling. Das zeigt auch die aktuelle EHI-Studie „Online-Payment 2019“.

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Nachholbedarf im Onlinehandel

Obwohl die gesetzlichen Anforderungen der PSD2 bereits seit Januar 2018 bekannt sind, besteht hinsichtlich der Aufklärung Nachholbedarf. So fühlen sich vier von fünf Händlern nicht ausreichend informiert oder sind noch dabei, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Erst gut zwei Drittel der befragten Händler haben die technischen Voraussetzungen für die Umsetzung im Onlineshop geschaffen.

Mehr Kaufabbrüche befürchtet

Nach Meinung von 61 Prozent der befragten Händler wird sich die Komplexität des Online-Payments mit der Implementierung der Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) erhöhen, so die EHI-Studie. Viele Händler befürchten negative Auswirkungen: Mehr Kaufabbrüche infolge der erhöhten Komplexität für den Kunden erwarten 82 Prozent der Befragten. Durch den veränderten Bezahlprozess werden mehr Rückfragen seitens des Kunden erwartet. Ein erhöhtes Serviceaufkommen wird dementsprechend von 68 Prozent befürchtet. Darüber hinaus erwarten 39 Prozent der befragten Händler hohe Kosten bei der Umstellung des Bezahlprozesses.

Die Erfahrungen der Händler, die das 3D-Secure-Verfahren für Kreditkartenzahlungen bereits anbieten, bestätigen diese Befürchtungen, denn 40 Prozent davon haben seit der Implementierung in ihrem Shop bereits einen Anstieg der Kaufabbrüche nach Auswahl der Zahlungsart Kreditkarte festgestellt.

Konsequenzen der PSD2 umgehen

Aufgrund der zu erwartenden negativen Konsequenzen durch die starke Kundenauthentifizierung (SCA) hat sich fast die Hälfte der befragten E-Commerce-Händler dafür entschieden von den Ausnahmen zur 2FA Gebrauch zu machen. Demgegenüber hat sich gut ein Drittel klar für die Anpassung ihres Onlineshops an die neuen Regelungen entschieden. Die übrigen Händler (16 Prozent) haben sich zu dem Thema noch keine Gedanken gemacht.

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