Onlinehandel verstopft Innenstädte

Was bestellt wird, muss auch geliefert werden. Daher führt der wachsende Onlinehandel zu einem verstärkten Verkehrsaufkommen auf deutschen Straßen. Aus Sicht des Handels ist dies inzwischen zu einem Problem geworden, erklärt der Bitkom.

Fast jedes zweite Unternehmen (46 Prozent) beklagt verstopfte Straßen durch einen zunehmenden Lieferantenverkehr. 48 Prozent aller Handelsunternehmen geben außerdem an, steigende Kosten für Transport und Logistik stellten eine große finanzielle Belastung dar. Das hat eine repräsentative Befragung des Digitalverbands Bitkom von 504 stationär und online tätigen Groß- und Einzelhändlern in Deutschland ergeben.

„Die Bewältigung der sogenannten letzten Meile wird zunehmend zur Herausforderung, insbesondere in Innenstädten und dicht besiedelten Gebieten. Hier brauchen wir innovative Lösungen, um die Verkehrs- und auch die Umweltbelastung zu senken“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Dazu gehört einerseits eine vorausschauende Planung, bei der mithilfe von Künstlicher Intelligenz und Big Data die Routen so effizient wie möglich gestaltet und Staus vermieden werden können. Andererseits empfiehlt sich der Einsatz von Elektromobilität nicht nur bei Nutzfahrzeugen, sondern zum Beispiel auch bei Lastenfahrrädern.“ Rohleder betont: „Die entsprechenden Technologien sind verfügbar. Handel und Logistik sollten in eigenem Interesse prüfen, welche sie jetzt schon in ihre Abläufe integrieren können. In Zukunft können dann auch Paketdrohnen oder -roboter in den Innenstädten für Entlastung sorgen.“

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48 Prozent der Handelsunternehmen belastet außerdem ein gestiegenes Müllaufkommen. „Verpackungsmüll zu verringern ist ein Muss“, sagt Rohleder. „Smarte Technologien können hier ebenfalls helfen und zum Beispiel vor dem Verpacken die passende Kartongröße identifizieren. Dadurch wird nicht nur Müll vermieden, sondern zugleich Platz im Lieferfahrzeug gespart.“

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