E-Commerce: Kunden wollen weniger Kartons und mehr Umweltschutz

Online-Shopper in Deutschland wünschen sich mehr Umweltbewusstsein im Versandhandel. Laut einer repräsentativen Bitkom-Umfrage unter 1.180 Internetnutzern ab 16 Jahren sind sich 92 Prozent einig: Händler sollten möglichst viele Produkte in einem einzigen Paket bündeln, um Verpackungsmüll und Lieferemissionen zu verringern.

Diese Erwartungshaltung geht mit einem veränderten Verhalten auf Kundenseite einher. So geben 69 Prozent der Befragten an, Einzelbestellungen gezielt zu bündeln. Besonders deutlich ist der Trend bei Frauen, von denen 75 Prozent ihr Kaufverhalten entsprechend anpassen. Bei Männern liegt der Anteil bei 63 Prozent.

Ein Drittel der Online-Kundschaft versucht darüber hinaus, häufiger im stationären Handel einzukaufen, um die Umweltbelastung zu reduzieren. Doch ob das tatsächlich klimafreundlicher ist, lässt sich nicht pauschal sagen. „Wenn man mit dem Auto zum Shopping-Center fährt, dann kann die Auslieferung durch einen Paketdienstleister sehr viel besser für die Umwelt sein“, erklärt Dr. Bernhard Rohleder, Hauptgeschäftsführer des Digitalverbands Bitkom.

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Auch die Händler stehen in der Verantwortung: Überdimensionierte Verpackungen bleiben ein häufiges Problem. Dass etwa USB-Sticks in Kartons auf Schuhkartongröße verschickt werden, ist keine Seltenheit. Eine optimierte Verpackungspolitik würde nicht nur Ressourcen sparen, sondern auch die CO₂-Bilanz im Versand verbessern. Langfristig rechnen viele mit grundlegenden Veränderungen. 59 Prozent der befragten Online-Shopper glauben, dass vollständig emissionsfreie Lieferungen künftig zum Standard werden. Die Erwartungen an eine nachhaltigere Logistik sind also klar formuliert – jetzt liegt es an den Versendern, entsprechende Lösungen umzusetzen.

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