Wie Target und Walmart gegen Amazon bestehen

Amazon hat in seinem Heimatland mit Walmart und Target zwei starke Konkurrenten aus dem stationären Handel. Und während der Onlineriese sich abmüht, den physischen Point of Sale zu erobern, sind diese inzwischen online erfolgreich.

Zentral für den Online-Erfolg von Walmart und Target sind deren Filialnetze. Denn diese tragen zu einer schnellen Lieferung online bestellter Ware bei, oft schon einen Tag nach der Bestellung. Amazon fehlt dieses Netzwerk, weswegen der Onlinehändler in den USA derzeit massiv investiert, um die Lieferung am nächsten Tag flächendeckend zu ermöglichen.

Die Verkäufe bei Target legten im letzten Quartal (welches am 3. August endete) um 3,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu. Der Online-Umsatz stieg dabei um 34 Prozent, was fast die Hälfte des Quartalswachstums ausmacht. Laut Target sei dies darauf zurückzuführen, dass die Kunden Online-Bestellungen in den Geschäften abholen, sich die Produkte auf den Target-Parkplätzen direkt in ihre Autos laden lassen oder den Shipt-Lieferservice des Unternehmens in Anspruch nehmen, der noch am Tag der Bestellung ausliefert. Diese drei Alternativmodelle zur klassischen Lieferung haben ihren Umsatz im Vergleich zum letzten Jahr mehr als verdoppelt, sie machen nun mehr als ein Drittel des Online-Gesamtumsatzes von Target aus. Ein Jahr zuvor war es nur ein Fünftel.

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Kostengünstigere Logistik

Chuck Grom, Analyst beim Marktforschungsunternehmen Gordon Haskett, erklärte gegenüber Forbes, dass Targets Same-Day-Fulfillment-Optionen fast 90 Prozent weniger kosten als die Auslieferung von Bestellungen über ein Distributionszentrum. Beim Versand aus Geschäften wird gegenüber Verteilerzentren die Hälfte der Ausgaben eingespart.

Auch Walmart nutzt seine knapp 4.800 Filialen, die laut dem Unternehmen 90 Prozent der US-Bevölkerung innerhalb eines Zehn-Meilen-Radius erreichen. Der Handelsriese sah zuletzt die beste Umsatzentwicklung innerhalb eines Zweijahres-Zeitraums seit mehr als zehn Jahren. Der Online-Umsatz von Walmart stieg um 37 Prozent und machte damit die Hälfte des Zuwachses von 2,8 Prozent in diesem Zeitraum aus.

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