Viele Fehler beim Check-Out-Prozess

Beim Check-Out-Prozess gibt es viele kleinere und größere Stolpersteine, die nur die wenigsten im E-Commerce tätigen Unternehmen wirklich aus dem Weg räumen. So zeigte sich in einer Stichprobe, dass allein in Deutschland über zwei Drittel der gut hundert reichweitenstärksten Anbieter drei oder mehr Fehler bei der Bezahlung begehen.

Damit sind sie im europäischen Vergleich allerdings noch weit von Großbritannien (durchschnittlich 9,66 Fehler im Check-out), Spanien (9,26 Fehler) und Frankreich (8,30 Fehler) entfernt. Als Primus erweisen sich die Schweden, wo gerade einmal gut die Hälfte der Unternehmen drei oder mehr Fehler begeht. Viele dieser Hürden könnten dabei durch leichte Anpassungen vermieden werden, was zu höheren Conversion Rates führen dürfte.

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Mobile Wallets nicht präsent

Der Studienautor, die Payment-Plattform Stripe, gibt deshalb ein paar Hinweise, worauf Händler achten sollten. So sind moderne Mobile Wallets wie Apple Pay und Google Pay sowohl in Deutschland als auch in Schweden kaum unter den Zahlungsoptionen zu finden, obwohl sich mit ihnen recht einfach die neuen EU-Maßgaben der Starken Kundenauthentifizierung (PSD2/SCA) erfüllen ließen. Auch Frankreich (12 Prozent), Italien (16 Prozent) und Großbritannien (18 Prozent) hinken in dieser Hinsicht hinterher.

Ungeprüfte Kartennummern

Kritischer dürfte sein, dass bei ganzen 57 Prozent der deutschen Angebote Transaktionen mit ungültigen Kartennummern eingereicht werden können. Damit ist Deutschland in dieser Hinsicht trauriger Spitzenreiter vor Italien (56 Prozent), Spanien (35 Prozent) und Frankreich (32 Prozent). In Schweden werden ungültige Kartennummern lediglich von 16 Prozent der Händler nicht geblockt. Eine numerische Tastatur für die Zahleneingabe auf dem Handy stellen 82 Prozent der Briten zur Verfügung – die sich in dieser Hinsicht damit gegenüber der letzten Untersuchung 2018 enorm verbessert haben. Italien und Deutschland teilen sich mit 50 bzw. 54 Prozent Händlern, die dieses Feature nicht anbieten, erneut das Schlusslicht.

Fehlende Lokalisation

In einigen Ländern wurde zusätzlich untersucht, ob auch auf Käufer aus dem europäischen Binnenmarkt eingegangen wird. Fast nirgendwo wurden dabei spezifische Zahlungsmethoden angeboten, die in den anderen Ländern sehr beliebt sind und deshalb durchaus von dortigen Konsumenten präferiert werden. Zudem wurde der Bezahlprozess selten in andere europäische Sprachen übersetzt. In Frankreich scheuen lediglich acht Prozent der Händler nicht den notwendigen Mehraufwand. In Italien lokalisieren 28 Prozent und in Großbritannien immerhin 34 Prozent den Check-Out-Prozess.

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