Verstärkte Verifizierung bei Amazon und Google

Sowohl Amazon als auch Google starten derzeit Initiativen, um dem Missbrauch ihrer Plattformen entgegenzuwirken. Händler und Werbetreibende werden sich deshalb wohl an neue Identifikationsprozesse gewöhnen müssen, mit denen die schwarzen Schafe ausgesiebt werden sollen.

Für die aktuell in den USA, Großbritannien, China und Japan von Amazon getestete Live-Zertifizierung für Marktplatzhändler waren ursprünglich persönliche Treffen vorgesehen. Aufgrund der aktuellen Situation wurde nun aber auf eine Videokonferenz-Lösung umgeschwenkt, bei der Amazon-Mitarbeiter potentielle Verkäufer überprüfen. Dabei gleicht das Unternehmen die zur Verfügung gestellten persönlichen Daten und Dokumente mit der realen Person ab. Eine Gesichtserkennungstechnologie kommt nicht zum Einsatz. Über tausend Kandidaten haben das Pilotverfahren laut Amazon bereits durchlaufen.

Unklar ist, ob diese Methode zum neuen Standard ausgebaut oder nur aufgrund bestimmter Kriterien angewendet werden soll. Mit der bisherigen Version – einer Mischung aus automatischer Erkennung und menschlicher Überprüfung – sollen allein 2019 mehr als 2,5 Millionen Accounts gestoppt worden sein. Dass damit dennoch nur ein Bruchteil der Betrüger erwischt wurde, dürfte angesichts der Problematiken im Amazon Marketplace auch Amazon bestens bekannt sein.

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Google startet ab Sommer

Deutlich klarer zu den eigenen Plänen äußert sich Google. Ab Sommer wird das Unternehmen damit beginnen, alle seine Werbetreibenden genauer zu identifizieren. Bei dem Prozess, der für Wahlwerbung bereits seit 2018 vorgeschrieben ist, müssen sich die Werber persönlich ausweisen und Dokumente zur Unternehmensgründung vorlegen. Alternativ können sie auch andere Informationen einreichen, die aufzeigen, wer sie genau sind und in welchem Land sie agieren. Nutzer können dann bei jeder Werbung grundsätzlich erfahren, welche Firma dahinter steckt.

Die phasenweise Überprüfung beginnt mit den Werbetreibenden in den USA und soll danach weltweit ausgebaut werden. Google rechnet damit, dass der gesamte Prozess einige Jahre in Anspruch nimmt.

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