Verbraucher würden Bargeld gern online verwenden

Bei den Verbrauchern weltweit schlagen derzeit zwei Herzen in der Brust, wenn es um Bargeld geht. Nach einer Umfrage von Paysafe und Sapio Research hält die Hälfte von ihnen es sogar für die zuverlässigste Zahlungsform in der Krise, wobei die USA (60 Prozent), Bulgarien (53 Prozent) und Deutschland (52 Prozent) besonders hervorstechen. Andererseits sind 48 Prozent aufgrund der Virenproblematik über den Umgang mit Scheinen und Münzen besorgt.

Besonders hoch ist ihr Anteil dabei in Großbritannien (53 Prozent), den USA (55 Prozent) und Kanada (56 Prozent). Am unteren Ende des Spektrums liegt Österreich, wo gerade einmal 37 Prozent gesundheitliche Bedenken wegen Bargeld äußern. Die aktuelle Skepsis hat langfristige Auswirkungen: Aufgrund von Gesundheits- und Sicherheitsfragen wollen weltweit 48 Prozent ihren Bargeldverbrauch selbst nach dem Abklingen von Covid-19 reduzieren.

Dabei scheint das Problem eher im stationären Einsatz zu liegen: Insgesamt geben 40 Prozent der Verbraucher an, dass sie Produkte online mit Bargeld kaufen würden, wenn dies einfach zu bewerkstelligen wäre. Und 36 Prozent würden bei einer entsprechenden Option nach eigenen Angaben mehr im Internet einkaufen. Das Interesse könnte auch mit der Verschiebung von Prioritäten bei der Bezahlmethode zusammenhängen, da je rund ein Drittel der Verbraucher nun den Schutz vor finanziellen Verlusten und/oder die Sicherheit ihrer Finanzdaten stärker gewichtet. Die Möglichkeiten für eine Rückerstattung des bezahlten Betrags spielen für 24 Prozent nun eine bedeutendere Rolle bei der Auswahl der Bezahlmethode, vor allem Italiener achten immens darauf.

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Kontodaten tabu

Etwas mehr als die Hälfte der deutschen Kunden fühlt sich unwohl, wenn bei Onlinezahlungen Kontodaten eingegeben werden müssen, weshalb alternative Bezahloptionen Vorrang haben. So bezahlten 43 Prozent von ihnen ihre Interneteinkäufe mit Digital Wallets, gefolgt vom Kauf auf Rechnung (32 Prozent) und der Kreditkarte (31 Prozent). 40 Prozent möchten online gern auch Prepaid-Karten einsetzen können und 36 Prozent wären für die Bezahlung mit Bargeld aufgeschlossen.

Insgesamt haben sich die Maßnahmen gegen Covid-19 hierzulande anscheinend vergleichsweise gering ausgeprägt. Nur ein Drittel der Verbraucher in Deutschland (31 Prozent) und Österreich (32 Prozent) kaufte aufgrund des fehlenden Zugangs zu Geschäften mehr online ein. Noch weniger sicherten sich so Artikel, die sie nur aufgrund der Pandemie benötigten (26 Prozent in Deutschland; 20 Prozent in Österreich). Damit lagen beide Länder weit unter dem weltweiten Durchschnitt: Global gesehen erwarben 43 Prozent der Konsumenten mehr Produkte im Internet.

Dabei gab es überraschend viele Erstkunden. 18 Prozent der Verbraucher nutzten aufgrund von Covid-19 zum ersten Mal den E-Commerce, mit einem noch höheren Anteil in den USA (25 Prozent) und Großbritannien (21 Prozent). Für Unternehmen aus diesem Bereich bietet sich damit eine enorme Wachstumschance. Immerhin möchten 38 Prozent der Befragten auch nach der Pandemie mehr online einkaufen, wobei sie Bequemlichkeit (65 Prozent) und den Spaß daran (42 Prozent) als Hauptargumente aufführten.

Zur Umfrage

Alle Daten stammen aus der Verbraucherstudie “Lost in Transaction: Die Auswirkungen von COVID-19 auf die Zahlungstrends der Verbraucher”. Um sie zusammenzustellen, haben Paysafe und Sapio Research zwischen dem 8. und 15. April 2020 8.000 Verbraucher in den USA, Großbritannien, Kanada, Bulgarien, Italien, Österreich und Deutschland befragt.

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