Wie ein russischer Einzelhändler gegen den Trend wächst

Während die meisten Händler aktuell mit Stellenstreichungen, Filialschließungen oder gar Insolvenzen Schlagzeilen machen, stemmt sich die russische X5 Retail Group gegen den Trend. 2018 eröffnete sie über 2.500 neue Geschäfte.


Ein Blick in einen Perekrjostok-Supermarkt. Bild: X5 Retail Group.

Damit ist X5 der am schnellsten wachsende Lebensmitteleinzelhändler Europas. Die Gruppe betreibt nun mehr als 13.500 Filialen, die Unternehmensgewinne stiegen von 233 Millionen US-Dollar im Jahr 2015 auf 538 Millionen US-Dollar im Jahr 2017. Die Gruppe verwaltet die Märkte mehrerer Handelsketten: „Pjatjorotschka“-Nachbarschaftsläden, „Perekrjostok“-Supermärkte und „Karussell“-Hypermärkte. Das unglaubliche Wachstum erreichte X5 mit Hilfe von ortsbasierten Technologien.

Wachstum dank Location Analytics

Dank Location Analytics können die Verantwortlichen bei X5 demographische Entwicklungen in einzelnen Gegenden sehen und auch vorhersagen. Dieses Wissen wird dann in die Suche nach Standorten für neue Märkte einbezogen – ebenso wie Läden von Konkurrenten, Schulen und andere Einrichtungen. Dabei werden für die potenziellen Standorte auch Umsatz und Profitabilität prognostiziert. Auf diese Weise lassen sich neue Filialen dort eröffnet, wo sie auch sicher gewinnbringend sind. Darüber hinaus nutzt das Unternehmen das Wissen seiner Angestellten auf der Suche nach neuen Locations. Dazu gehören einzelne Mitarbeiter vor Ort, die sich mit möglichen Standorten befassen, regionale Geschäftsführer, die potenzielle Verkaufszahlen ermitteln, und ein Komitee, das endgültige Investitionsentscheidungen trifft.

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Die Location Analytics-Daten helfen dem Unternehmen aber auch noch anderer Stelle. So kann auf ihrer Basis das Angebot in einzelnen Märkten präziser an die Nachbarschaft angepasst oder günstigere Mietkonditionen ausgehandelt werden. „Diese neu eröffneten Geschäfte waren gute, hochwertige Neueröffnungen“, erklärt Igor Pletnev, Strategic Business Development Manager bei X5, in einem Interview. „Der Prozentsatz der Fehlentscheidungen ist sehr gering, so dass wir mit dem Ergebnis sehr zufrieden sind.“ Zu den Umsatzvoraussagen sagt Pletnev: „Unsere Prognosen weisen eine Genauigkeit von 90 bis 95 Prozent auf.“

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