Jeder zehnte Deutsche verzichtet auf Münzen und Scheine

Aktuell sind viele Deutsche bereit, ihr Zahlungsverhalten zu verändern. Jeder Zehnte verzichtet bereits auf Bargeld und PayPal wird mittlerweile häufiger verwendet als die Girocard, so Umfrageergebnisse von BearingPoint.

Zwar ist Bargeld noch immer das beliebteste Zahlungsmittel – 80 Prozent nutzen es häufig. Jeder Zweite (50 Prozent) gibt jedoch an, sein Zahlungsverhalten in den kommenden zwei Jahren ändern zu wollen und jeder vierte Befragte kann sich sogar vorstellen, in fünf Jahren gänzlich auf Bargeld zu verzichten. Das ist das Ergebnis zweier repräsentativer Umfragen von YouGov im Auftrag der Management- und Technologieberatung BearingPoint. Über die Hälfte der Befragten (58 Prozent) nutzen derzeit im Rahmen ihres Zahlungsverhaltens PayPal, das dadurch Platz 2 der häufig genutzten Zahlungsmethoden einnimmt. Den dritten Rang belegt die Girocard, 41 Prozent geben an, dieses Zahlungsmittel häufig zu nutzen. Auch die Nutzung von Payback Pay (8 Prozent) sowie die Mobile Payment Verfahren Google Pay (4 Prozent) und Apple Pay (2 Prozent) machen sich langsam statistisch bemerkbar.

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Bargeld gilt als schnell, vertraut und sicher

Dem Bargeld werden laut der Umfrage viele positive Eigenschaften zugesprochen. So geben die Befragten an, dass sie Bargeld als schnell (66 Prozent), vertraut (60 Prozent) und sicher (50 Prozent) empfinden. Das Zahlen per Girocard oder Kreditkarte wird von den Deutschen als komfortabel (61 Prozent) und schnell (59 Prozent) empfunden. Für sicher halten diese Zahlungsart jedoch nur ein Viertel der Befragten (26 Prozent). An Bezahldiensten wie Apple Pay, Google Pay oder PayPal schätzen die Befragten ebenfalls Schnelligkeit (48 Prozent) und Komfort (42 Prozent).

„Auch in Deutschland breiten sich digitale Zahlungsmethoden immer weiter aus. Was bei vielen unserer europäischen Nachbarn aber bereits Realität ist – nämlich selbst Kleinstbeträge immer und überall bargeldlos zu zahlen – liegt in Deutschland noch in weiter Ferne. Beim Bezahlen setzen noch immer viele Deutsche auf Altbewährtes, statt innovative Lösungen zu nutzen. Dabei ist die Bereitschaft zur Veränderung ihres Zahlungsverhaltens bei den meisten Menschen vorhanden. Doch insbesondere in Sachen Sicherheit müssen Karten und mobile Zahlmöglichkeiten noch deutlich mehr punkten, um zum Champion aufzusteigen. Jetzt gilt es, mit Aufklärung und Transparenz Bedenken vor allem bei Älteren zu beseitigen, um den Weg für die modernen Zahlungsmethoden frei zu machen“, sagt Christian Bruck, Partner und Experte für das Thema Zahlungsverkehr bei BearingPoint.

Wer wird Marktanteile gewinnen?

Jeder Zweite (50 Prozent) kann sich vorstellen, sein Zahlungsverhalten in den kommenden zwei Jahren zu ändern. 32 Prozent nehmen sich vor, in Zukunft häufiger mit der Karte zu bezahlen. Ein Viertel (25 Prozent) möchte häufiger auf Online-Bezahldienste zurückgreifen. Beim Mobile Payment sind vor allem die Älteren skeptisch: Lediglich vier Prozent der über 55-Jährigen glauben, dass sie Apple oder Google Pay zukünftig nutzen werden. Bei den 18 bis 24-Jährigen sind es hingegen 19 Prozent. Elf Prozent der Befragten können sich kurzfristig vorstellen, gänzlich auf Bargeld zu verzichten. Auf Fünfjahressicht steigt diese Anzahl bereits auf 24 Prozent an. 64 Prozent geben jedoch an, sich auch in zehn Jahren keine Abkehr vom Bargeld in Deutschland vorstellen zu können.

Über die Umfragen

Die verwendeten Daten beruhen auf zwei Online-Umfragen von YouGov Deutschland im Auftrag von BearingPoint, an der zwischen dem 28. Juni und 1. Juli und zwischen dem 5. und 8. Juli 2019 insgesamt 2.037 bzw. 2.061 Personen teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.

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