Ein Drittel der Bundesbürger nutzt kontaktlose Zahlungen

Die Zahl der Deutschen, die kontaktlose Zahlungen verwenden, ist im Vergleich zum Vorjahr kräftig gestiegen. Laut einer Studie der Postbank zahlen mittlerweile 33 Prozent kontaktlos per Bankkarte, Kreditkarte oder Smartphone.

Der Anteil derjenigen, die mobile Bezahlsysteme ablehnen (die Postbank zählt hierzu nicht nur Applikationen für Smartphones und -watches sondern auch kontaktlose Bank- und Kreditkarten), ist von 61 Prozent im vergangenen Jahr auf 47 Prozent geschrumpft. Dies sind unter anderem Ergebnisse der repräsentativen Postbank-Studie „Die digitalen Deutschen 2019“, für die 3.126 Bundesbürger befragt wurden.

Wer an Deutschlands Kassen und Automaten noch nicht mobil bezahlt, tut dies hauptsächlich aufgrund von Sicherheitsbedenken. 52 Prozent der Verweigerer fürchten, dass ihnen die Karte oder das mobile Gerät, mit dem sie Mobile Payment nutzen, gestohlen werden könnte. Mangelnde Kenntnis der verschiedenen Anwendungen ist für 23 Prozent der Nicht-Nutzer Grund für die eigene Zurückhaltung. 20 Prozent sind auch der Ansicht, dass der Handel noch nicht flächendeckend auf mobile Bezahlsysteme ausgerichtet ist.

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Platzhirsch beim kontaktlosen Bezahlen per Smartphone oder -watch ist PayPal. 51 Prozent der Deutschen, die diese Möglichkeiten nutzen, setzen auf die Lösung des Unternehmens aus dem kalifornischen San José. Mit deutlichem Abstand folgen Google Pay mit 13, Payback Pay mit 12 und Apple Pay mit 11 Prozent.

Deutsche halten Bargeld weiter die Treue

Auch wenn immer mehr Bundesbürger von den Vorzügen kontaktloser Zahlungen überzeugt sind, wollen sie nicht komplett aufs Bargeld verzichten. Nur 26 Prozent der Deutschen würden es begrüßen, wenn es gar keine Münzen und Scheine mehr gäbe. Ihr Anteil ist gegenüber dem Vorjahr allerdings um sieben Prozent gestiegen. Vor allem die Digital Natives zeigen sich offen für ein Leben ohne Papiergeld. In der Altersgruppe 18 bis 39 Jahre sprechen sich 43 Prozent für die Abschaffung von Bargeld aus.

„Getrieben vor allem durch jüngere Altersgruppen, setzen sich kontaktlose Bezahlmethoden immer stärker durch“, sagt Thomas Brosch, Chief Digital Officer der Postbank. „Dass das Tempo hierzulande dennoch vergleichsweise langsam ist, liegt an der Verunsicherung der Bundesbürger durch die hohe Anzahl verschiedener Bezahlsysteme und Anbieter sowie dem ausgeprägten Sicherheitsbewusstsein“, so Brosch weiter. „Gerade ältere Bankkunden setzen daher gern auf mobile Bezahlfunktionen ihrer vertrauten Hausbank.“

Über die Studie

Für die Postbank Digitalstudie 2019 wurden im Februar und März dieses Jahres 3.126 Deutsche befragt. Die Postbank untersucht mit der Studie im fünften Jahr in Folge, welche Entwicklungen sich in den verschiedenen Lebensbereichen der Deutschen in Bezug auf Digitalisierung allgemein und insbesondere zu Finanzthemen abzeichnen. Um eine bevölkerungsrepräsentative Struktur abzubilden, erfolgte eine Gewichtung der Stichprobe nach Bundesland (Proportionalisierung), Alter und Geschlecht. Als Referenzdatei wurde der Zensus 2011 des Statistischen Bundesamtes zugrunde gelegt. Die Ergebnisse sind auf ganze Zahlen gerundet. Abweichungen in den Summen lassen sich durch Rundungsdifferenzen erklären.

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