Digitalisierungsschub im deutschen Lebensmitteleinzelhandel

Selbst im zumindest finanziell weniger von der Corona-Pandemie betroffenen Lebensmitteleinzelhandel haben die Ereignisse der vergangenen Monate Spuren hinterlassen. So schreitet nun auch dort die Digitalisierung in bisher ungeahnten Tempo voran, wie eine neue Studie belegt.

Gegenüber dem vergangenen Jahr widmen sich deutlich mehr deutsche Supermärkte und Discounter ausgiebig der Thematik. So haben inzwischen 32 Prozent statt lediglich 14 Prozent eine umfassende Digitalisierungsstrategie. Dies ist ein Ergebnis der Studie „Supermarkt der Zukunft 2020“, für die Responsive Acoustics (ReAct) im Juni Inhaber, Geschäftsführer und Marktleiter befragte. Auf einzelne Digital-Projekte konzentrieren sich mittlerweile 48 Prozent der Firmen (54 Prozent im Vorjahr). Insgesamt wird damit bei vier Fünftel der deutschen Lebensmitteleinzelhändler zumindest teilweise digitalisiert. 2019 war dies erst bei 68 Prozent der Fall.

Positivere Grundstimmung

Gleichzeitig zeigen sich die Händler auch weniger skeptisch über die künftigen Auswirkungen der Digitalisierung. Einen stark negativen Effekt in den nächsten drei Jahren erwarten gerade einmal zwei Prozent (2019: zwölf Prozent). Mit einem milderen negativen Effekt rechnen zwölf Prozent (2019: 16 Prozent). Im Gegenzug geht mit 14 Prozent die doppelte Anzahl Händler wie im Vorjahr davon aus, dass die Digitalisierung stark positive Effekte mit sich bringt.

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Zu den wichtigsten Digitalisierungsfeldern zählen die Studienteilnehmer die Warenwirtschaft (67 Prozent), Einkaufserlebnis / Besserer Service (64 Prozent) sowie die Steuerung der Mitarbeiter (57 Prozent). Letztere werden deutlich weniger als Hindernis für die Digitalisierung gesehen als noch 2019. Damals gaben 60 Prozent der Firmen an, dass die Angst der Belegschaft vor Veränderungen als massiver Bremsklotz wirkt. In diesem Jahr waren es noch 48 Prozent. Die fehlenden technischen Voraussetzungen in den Supermärkten werden damit zum Problem Nummer 1 – sie wurden von 59 Prozent als eines der größten Hindernisse identifiziert. Das fehlende Wissen bei Führungskräften und Mitarbeitern außerhalb der IT-Abteilung beeinträchtigt 46 Prozent.

Stärker ins Rampenlicht rücken zudem mangelnde Kapazitäten in der IT-Abteilung und fehlende finanzielle Ressourcen. Bei der Suche nach passenden Softwarelösungen sind dagegen anscheinend deutlich mehr Firmen fündig geworden, was eventuell auch mit einer gestiegenen Offenheit bei den Führungskräften zusammenhängt.

Über ReAct

Die Responsive Acoustics GmbH (ReAct) ist ein Anbieter von digitalem Marktmanagement. Mit der selbst entwickelten SaaS-Plattform „Call to Action“ möchte das Unternehmen intelligente Antworten auf die Herausforderungen des stationären Handels bieten.

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