Die neue Rolle der Geschäftsparkplätze

Ein Parkplatz oder ein Parkhaus ganz in der Nähe des Geschäfts verleitet Autofahrer eher dazu, die jeweilige Filiale aufzusuchen. Darüber hinaus hatten die zum Abstellen der Kraftfahrzeuge reservierten Flächen kaum Relevanz – zumindest bis die Corona-Pandemie kam. Doch nun entstehen dort beispielsweise temporäre Autokinos.

(Bild: Walmart)

In den USA hat mit Brookfield Properties der Eigentümer einiger großer Einkaufszentren die Zeichen der Zeit erkannt und ermöglicht es Kilburn Live – einer Division des Unterhaltungsunternehmens Kilburn Media – Filme auf seinen Parkplätzen zu zeigen. Kilburn sei dabei ein Mieter wie jeder andere und kümmere sich selbst um die gesamten Vorführungen inklusive notwendiger Technik. Auf anderen Parkplätzen finden sich Covid-19-Testzentren oder Bauernmärkte, die lokalen Produzenten eine relativ sichere Umgebung bieten.

Natürlich gibt es landesweit noch weitere Initiativen rund um Autokinos, wobei eine der größten von der Supermarktkette Walmart stammt. Gemeinsam mit Tribeca Enterprises sind bis Oktober 320 Vorführungen an 160 Walmart-Standorten geplant. Das passende Knabberzeug und ähnliches sollen sich die Kunden dabei möglichst während der Anreise via Curbside Pickup bei der Filiale abholen.

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Theater statt Kino

In Deutschland lockt das Stuttgarter Breuninger Parkhaus derweil mit einem Auto-Theater. Bis Ende September können Zuschauer dort noch eine Adaption von Franz Kafkas Erzählung „Die Verwandlung“ erleben, bei der die Schauspieler in aufblasbaren Laufbällen auftreten. Pro Spieltag stehen jeweils 24 Plätze (in drei Reihen) für Autos zur Verfügung.

Theater-Premiere im Breuninger Parkhaus in Stuttgart. (Bild: Jessica Kassner / jmk-photography)

Die neue Lieferzone

Der Möbelhändler Ikea nutzt derweil lieber die Parkplätze von anderen – genauer gesagt die der österreichischen Billa-Lebensmittelmärkte. In einem Pilotprojekt können sich Kunden nun die bei Ikea erworbenen Möbel per LKW zu den Billa-Filialen in Saalfelden und St. Johann im Pongau (beide Salzburg) sowie Ranshofen (Oberösterreich) bringen lassen. Dies ist zumindest günstiger als die Zustellung per Spedition, da pro Lieferung pauschal 10 Euro fällig werden. Der Service soll im Herbst auf ganz Österreich ausgeweitet werden.

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