Otto wächst weiter und baut Online-Plattform aus

Der Onlinehändler Otto rechnet für das Geschäftsjahr 2018/19 mit einer Umsatzsteigerung um acht Prozent auf rund 3,2 Milliarden Euro. Zudem wollen die Hamburger weitere 100 Millionen Euro in ihre Onlinepräsenz investieren.

Der Onlinehändler OTTO hat mit OTTO ready eine smarte Bestelloption für Spülmaschinentabs, Kaffeebohnen, Waschmittel und vieles mehr ins Leben gerufen. Im ersten Pilotprojekt können Geschirrspüler mit Home Connect – beispielsweise der Marke Bosch – Tabs bei Otto bestellen. Bild: Otto.

Neben den wachsenden Umsatzzahlen konnte sich Otto auch über mehr aktive Kunden freuen: Sieben Millionen Verbraucher, plus 5 Prozent, kauften im vergangenen Geschäftsjahr auf otto.de ein, davon 2 Millionen Neukunden. Erstmals waren dabei über die Hälfte aller Kunden (55 Prozent) via Smartphones und Tablets unterwegs.

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Weiterentwicklung zur Plattform

Seit Mitte 2017 arbeitet der Onlinehändler an der Weiterentwicklung seines Geschäftsmodells zur Plattform und der Öffnung von otto.de für neue Partner und Marken. So hat Otto bereits 400 neue Anbieter angebunden. Zusätzlich optimiert das Unternehmen die weitere Automatisierung der Onboarding-Prozesse und baut die Initiativen Otto Market und das Self-Service-Portal Brand Connect aus. Im neuen Geschäftsjahr wird Otto weitere 100 Millionen Euro in die Entwicklungen hin zur Plattform investieren. Bis zum Jahr 2020 sollen die Kunden auf die Produkte von bis zu 3.000 neuen Partnern zugreifen können, bestätigt Marc Opelt, Vorsitzender des Bereichsvorstands von Otto.

„Unsere Transformation zur Plattform ist kein Selbstläufer – umso mehr freue ich mich, dass wir den wohl größten Umbruch unserer Firmengeschichte so erfolgreich gestalten können“, sagt Marc Opelt. „Wir stellen uns in einigen Geschäftsbereichen komplett neu auf, arbeiten an der Automatisierung unserer Partner-Anbindung und schaffen trotzdem ein beachtliches Wachstum.“

Otto kauft IoT-Start-up OrderThis und kündigt „Otto ready“ an

Zur Weiterentwicklung von otto.de zur Plattform zählt auch der Kauf des IoT-Startups OrderThis zum 1. März 2019. Auf diese Weise möchte sich das Unternehmen frühzeitig auf dem Markt der smarten Haushaltgeräte positionieren. Die Software von OrderThis fungiert als Verbindungselement zwischen Onlineshops und internetfähigen Haushaltsgeräten – zum Beispiel Geschirrspülern, Druckern, Kaffee- oder Waschmaschinen – und soll Otto zur Einkaufsstätte für Zusatzprodukte von smarten Geräten machen. Im ersten Pilotprojekt können Geschirrspüler mit Home Connect – beispielsweise der Marke Bosch – Tabs bei Otto bestellen. Die neue Lösung soll Herstellern und auch anderen Vertriebspartnern offen stehen.

„Zukünftig werden Haushaltsgeräte ohne Internetzugang aussterben. Unter dem Label ‚Otto ready‘ machen wir deswegen Geräte und Plattformen fähig, sich mit Otto zu verbinden, und freuen uns auf viele weitere Kooperationen im Bereich IoT“, sagt Marc Opelt.

Das neue Angebot orientiert sich an den Dash-Buttons von Amazon, macht aber entscheidende Schritte anders. Denn anstatt eine direkte Bestellung aufzugeben – was bei den Dash Buttons regelmäßig von deutschen Gerichten für unzulässig erklärt wird – informiert „Otto Ready“ den Nutzer per App darüber, dass der Vorrat knapp wird. Der Verbraucher bestellt dann selbst den Nachschub in der Anwendung. Dabei sieht er dann auch alle Informationen, die laut deutschem Recht im Onlinehandel angezeigt werden müssen, um einen gültigen Kaufvertrag zu schließen.

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