Macy‘s kooperiert mit Facebook und verstärkt VR-Engagement

Vor einem Jahr hatten viele die US-Kaufhauskette Macy’s bereits abgeschrieben – dank einer Wachstumsinitiative wurde im letzten Geschäftsquartal 2017 und im ersten Geschäftsquartal 2018 aber jeweils ein Umsatzplus erzielt. Durch eine Kooperation mit Facebook und den verstärkten Einsatz von Augmented und Virtual Reality will das Unternehmen nun zusätzliche Kunden gewinnen und die vorhandenen besser bedienen.

So entstehen in neun hochfrequentierten Filialien zur Weihnachtszeit Popup-Marktplätze, in denen fast 150 E-Commerce-Marken präsentiert werden, die derzeit auf Facebook für sich werben. Die Kategorien der gezeigten Produkte wechseln dabei ständig, so dass Interessierte häufiger vorbeischauen müssen, um kein Angebot zu verpassen. Dabei werden die Bereiche Bekleidung, Accessoires, Schönheit, Unterhaltung, Erlebnisse, dekoratives Zuhause, Schreibwaren, Technologie und Geschenke abgedeckt. „Die Käufer von Macy können (dort) Unternehmen wie Love Your Melon, das Hüte und Kleidung verkauft, um im Kampf gegen Kinderkrebs zu helfen, oder die Charleston Gourmet Burger Company, die von einem Hinterhofgrill ausging und nun Kunden in allen 50 Staaten bedient, treffen“, sagt Michelle Klein, Director of North America Marketing bei Facebook.

In Zusammenarbeit mit Marxent wurden Augmented Reality (AR)- und Virtual Reality (VR)-Lösungen für den Möbelbereich entwickelt. Aufgrund der herausragenden Ergebnisse der VR-Installation wird diese nun bis Anfang November in 69 Macy-Filialen eingeführt. Da die Kunden die angebotenen Möbel damit besser im Raum visualisieren und im Zusammenspiel mit anderen Möbelstücken betrachten können, sank die Rückgabequote während der Pilotphase auf unter zwei Prozent. Gleichzeitig erhöhte sich die Warenkorbgröße um über 60 Prozent gegenüber dem Verkauf von Nicht-VR-Möbeln. Zudem kann Macy’s dadurch nun mehr Möbel auf einer kleineren Fläche präsentieren.

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Über die iOS-App von Macy’s dürfen Nutzer inzwischen Möbel auch direkt in ihren tatsächlichen Lebensräumen virtuell platzieren. Besitzer von Android-Smartphone müssen dagegen noch etwas länger auf die „Visualize Your Space“ genannte Augmented Reality-Funktion warten: Erst 2019 soll sie für sie verfügbar sein. Mit ausgewählten iOS-Anwendern wird derzeit die Funktion Virtual Makeover getestet, bei der sich verschiedene Lippenprodukte über das Handy rein digital ausprobieren lassen. In rund 50 Geschäften ist dies bereits mit den dort vorhandenen virtuellen Spiegeln möglich. Hinter den Kulissen verwendet Macy’s die inzwischen vorhandene Technologie, um seine Schönheitsberater besser auszubilden und ihnen einen genaueren Einblick in das Produktsortiment zu gewähren.

Trotz all solcher Initiativen ist die Trendwende noch nicht ganz geschafft, wie die Zahlen aus dem zweiten Geschäftsquartal belegen, bei denen der Umsatz gegenüber dem Vorjahr stagnierte. Das Unternehmen führt dies aber primär auf die Verlegung seines Promotionsevents „Friends and Family“ ins erste Quartal zurück, da dieses viele zusätzliche Käufer in die Läden gelockt hätte.

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