Eigenmarken stärken US-Handelsketten

Im Kampf bestimmter Einzelhändler um Marktanteile und gegen die Konkurrenz aus dem Internet sind Eigenmarken zu einer wirksamen Waffe geworden. Dies zeigt zumindest eine Analyse der New Yorker Private Label Manufacturers Association (PLMA), für die aktuelle Daten des Marktforschungsunternehmens Nielsen ausgewertet wurden.

Costco-Kunden bezahlen für niedrige Preise und die exklusive Kirkland-Eigenmarke eine Mitgliedschaftsgebühr.

In den USA stieg der Umsatz mit Handelsmarken im Mass Merchandiser-Segment demnach innerhalb von fünf Jahren um 41 Prozent, während die Produkte namhafter Hersteller nur um 7,4 Prozent zulegten. Der Zuwachs basierte im letzteren Fall fast nur auf teureren Preisen, da die Absatzmenge nahezu stagnierte. Die verkauften Stückzahlen bei den ausschließlich in den jeweiligen Ketten zu findenden Waren erhöhten sich dagegen um 33,2 Prozent. Ihr Anteil am Umsatz betrug Ende 2018 bereits fast 20 Prozent. Zu den Mass Merchandisern rechnet die PLMA Großhandelsketten wie Costco, Clubfilialen und Dollar Stores, klassische Supermärkte und Drogerien werden von dem Begriff hier nicht erfasst.

Keine Trendwende in Sicht

Betrachtet man nur das vergangene Jahr, wird deutlich, dass die Eigenmarken kontinuierlich weiterwachsen. So stieg der Umsatz gegenüber 2017 um 9,8 Prozent und das Absatzvolumen um 10,6 Prozent. Die national erhältlichen Marken konnten dagegen keine zusätzlichen Produkte bei den Massenhändlern absetzen und büßten sogar ein wenig Umsatz ein. Nicht umsonst nannte der für seine strategisch geschickten Entscheidungen bekannte Großinvestor Warren Buffett Eigenmarken eine große Herausforderung für das Unternehmen Kraft Heinz, an dem er einige Anteile hält. So hätte die Costco-Marke Kirkland 2018 einen Umsatz von 39 Milliarden Dollar erzielt, während der renommierte Konzern trotz seiner Marketingmacht nur 26 Milliarden Dollar Umsatz auswies.

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Seine Sorge ist durchaus berechtigt, da sich die Mass Merchandiser anschicken, die traditionellen Supermärkte zu überholen. Zwar haben sie mit 314 Milliarden Dollar Umsatz noch nicht ganz deren 330 Milliarden Umsatz erreicht, sie wachsen dafür aber gut doppelt so schnell.