Deutsche Verbraucher sehen KI positiv

Der persönliche Assistent im Auto, der automatisierte Anlageberater oder der Supermarkt ohne Kasse: Einer aktuellen Studie zufolge erkennen viele Deutsche in Künstlicher Intelligenz zahlreiche Chancen, sich den Alltag zu erleichtern.

Immer mehr Menschen nutzen bereits Künstliche Intelligenz (KI) in Form von Sprachassistenten oder die Gesichtserkennung von Foto- und Video-Apps, ohne sich groß darüber den Kopf zu zerbrechen. Der IT-Dienstleister adesso wollte nun wissen, wie deutsche Verbraucher zum Thema KI stehen. Die Umfrage unter 1.000 Endkunden zeigt: Für 83 Prozent steht fest, dass KI und Roboter in der Zukunft viele lästige Aufgaben übernehmen und das Leben erleichtern können. 61 Prozent glauben sogar, dass KI ihnen künftig Vorteile bringen wird; nur eine Minderheit von 29 Prozent hat bei dem Thema Bedenken.

Was den Alltag betrifft, glauben 63 Prozent der Befragten, dass selbstfahrende Autos auf den Straßen bald Normalität sein werden. Genauso viele rechnen mit einem persönlichen, KI-basierten Fahrzeug-Assistenten, der beispielsweise die Massagefunktion des Sitzes startet, die Lichtstimmung verändert und Musik sowie Temperatur im Auto auf das eigene Wohlbefinden abstimmt.

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KI im Gesundheits- und Finanzwesen

Für KI-Technologien im Gesundheitswesen ist jeder Zweite offen. Bilddiagnostischen Verfahren mittels KI zum frühzeitigen Erkennen von Tumoren oder dem Auswerten von Röntgenaufnahmen würden 51 Prozent vertrauen. 38 Prozent der befragten Verbraucher hätten kaum Bedenken, den „virtuellen Arzt und Gesundheitscoach am Handgelenk“ nutzen. Mit solch einem System – wie etwa der Apple Watch – werden relevante Gesundheitsrisiken berechnet, Verhaltensempfehlungen und individuelle Gesundheitstipps gegeben sowie auf die Gefahr möglicher Notfälle und nützliche Check-ups hingewiesen.

Geringer fällt die Zustimmung in Finanzfragen aus: Einen virtuellen Vermögensverwalter auf KI-Basis, der im Rahmen des vorab festgelegten Risikoniveaus selbstständig Anlageentscheidungen trifft, würden 30 Prozent der Befragten beauftragen. Immerhin 46 Prozent können sich vorstellen, ihre Kontoführung der „Mitarbeiter-KI“ zu überlassen.

Intelligente Supermärkte

Für einen intelligenten Supermarkt können sich in der adesso-Umfrage wiederum 57 Prozent begeistern. Jeden Artikel, den der Verbraucher in seinen Einkaufskorb legt, identifiziert dabei ein im Supermarkt installiertes Kamerasystem dank KI-gestützter Bilderkennungssoftware, wodurch der Kunde den Laden mit seinen Waren auf Wunsch ohne Kassenvorgang verlässt. Die Bezahlung erfolgt automatisch durch Belastung des Kundenkontos mit dem Rechnungsbetrag, den Kassenzettel gibt es digital per App.

„KI-Anwendungen haben einen Reifegrad erreicht, der sie für den praktischen Einsatz interessant macht“, erklärt Volker Gruhn, Aufsichtsratsvorsitzender und Gründer der adesso AG. „Es ist jetzt an der Zeit, die Entwicklungen in der Breite auszurollen. Die Stimmung ist günstig dafür: Verbraucher stehen dem Thema KI mehrheitlich positiv gegenüber, wie unsere Umfrage ergeben hat.“