Der Print-Katalog hat noch nicht ausgedient

Nachdem Amazon bereits vergangenes Jahr zur Weihnachtszeit einen Katalog für Spielwaren an seine US-Kunden verschickte, setzt der Online-Gigant erneut auf das Print-Medium. So zeigt das Unternehmen eindrucksvoll, dass Kataloge immer noch Potenzial haben.

Wie von Amazon zu erwarten, handelt es sich bei dem Produkt nicht um einen gewöhnlichen Katalog. Der auffälligste Unterschied dürfte sein, dass man darin keine Preisangaben findet – diese ändern sich im Onlineshop schließlich ständig, alles Abgedruckte wäre also beinahe sofort falsch. Stattdessen können die Kunden mit ihrem Smartphone QR-Codes abscannen, um den aktuellen Preis zu erfahren. Dabei landen sie direkt auf der Amazon-Webseite und können gleich weiter einkaufen. Wer die App des Konzerns nutzt, kann statt der Codes auch direkt die Bilder der Produkte fotografieren, um nach ihnen zu suchen. Gleichzeitig nutzt Amazon den Katalog, um auf das Video-Angebot von Amazon Prime aufmerksam zu machen.

Personalisierter Katalog?

Wirklich heraussticht allerdings die Möglichkeit eines personalisierten Katalogs. Kiri Masters, Autorin bei Forbes.com, weist darauf hin, dass Bekannte von ihr unterschiedliche Versionen des Katalogs erhalten haben. Ein Empfänger habe ein zweijähriges Kind, und auf den ersten Seiten waren passend Produkte für Kleinkinder abgebildet. Im Katalog eines weiteren Bekannten mit etwas älteren Kindern fände sich dagegen Spielzeug für Größere weiter vorne.

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Tim Curtis, Präsident der Direktmailing-Beratung CohereOne, erklärte Masters, Amazon wisse aufgrund der Größe der bestellten Halloween-Kostüme, wie alt die Kinder in den Haushalten sind. Zudem könnte das Unternehmen auch Produkte in den Katalog aufnehmen, die darauf basieren, welche Sendungen die Familie in ihrem Prime Video-Account gesehen hat. Ob Amazon dies bereits umsetzt, ist allerdings nicht gesichert. Falls Amazon diese Art der Personalisierung noch nicht nutze, würde sie sicher bald eingeführt, zeigt sich Curtis überzeugt.

Partnerschaft von Toys R Us und Snapchat

Auch andere Unternehmen nutzen noch immer Print-Kataloge und verbinden diese mit digitalen Features. Aktuell arbeiten zum Beispiel Toys R Us Canada und Snapchat zusammen, um die Broschüre des Spielzeughändlers virtuell zum Leben zu erwecken. Hierzu können Snapchat-User mit dem Augmented Reality-Feature der App animierte Versionen der im Katalog abgebildeten Spielzeuge auf ihrem Smartphone sehen. Durch Wischen dürfen sie zudem aus der Anwendung direkt in den Webshop von Toys R Us Canada wechseln.

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