Der nächste Händler in Japan testet unbemannte Filialen

Nach der Ankündigung der fünf größten Mini-Supermarkt-Betreiber in Japan, bis 2025 ihre Filialen automatisieren zu wollen, folgen nun Taten. Der Händler NewDays probiert ein erstes Konzept an einer Bahnstation aus.

Das Geschäft an der Haltestelle Musashi-Sakai im Osten Tokios wird von Mitarbeitern anderer Filialen betreut, ein Sicherheitskamerasystem soll Ladendiebstahl verhindern. Die Kunden im Geschäft scannen die Produkt-Barcodes an den Self-Checkout-Schaltern selbst und bezahlen mit Karte. Barzahlungen sowie altersbeschränkte Produkte wie Zigaretten sind nicht verfügbar. Der Store, den NewDays gemeinsam mit Japan Railway East betreibt, ist ein Prototyp für zukünftige unbemannte Läden, die das Unternehmen für den Großraum Tokio plant.

Automatisierung statt Personalmangel

NewDays gehört zu den fünf Betreibern von Mini-Supermärkten, die der japanischen Regierung zugesagt hatten, bis 2025 jedes Produkt in ihren Filialen mit RFID-Tags zu kennzeichnen. Seven-Eleven Japan, FamilyMart, Lawson, Ministop sind ebenfalls Teil der Initiative. Die Technologie gilt als Voraussetzung für den Betrieb von unbemannten, kassenlosen Geschäften. Unternehmen und Regierung reagieren damit auch auf den wachsenden Mangel an Arbeitskräften, der der japanischen Wirtschaft zusetzt.

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Aber auch andere Firmen arbeiten an kassenlosen Lösungen. So testet etwa die East Japan Railway an der Haltestelle Akabane im Norden Tokios ein Konzept, bei dem Kunden die gewünschten Produkte einfach einpacken können. Kameras an der Decke beobachten sie dabei und Künstliche Intelligenz ordnet die Einkäufe zu. Die Verbraucher bezahlen mit den Bahnkarten, mit denen sie auch in den Zügen einchecken. Partner hier ist die hauseigene Supermarktkette Kinokuniya.

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