Mobiles Shopping setzt zum Überholen an
In Deutschland herrscht derzeit im Prinzip ein Gleichgewicht zwischen PC- und mobile-basierten Onlinetransaktionen. Laut dem aktuellen "Global Commerce Review" erfolgten im zweiten Quartal 2018 bereits fast 50 Prozent der Transaktionen über Smartphones und Tablets. Dies ist ein deutlicher Zuwachs gegenüber dem Vorjahreszeitraum, bei dem beide zusammen noch auf knapp 42 Prozent kamen.
Dieser wird dabei allein von den Smartphones getragen, deren Bedeutung im E- bzw. M-Commerce um 34 Prozent nach oben kletterte – diese wurden nun in 35,6 Prozent aller Fälle für Einkäufe verwendet. Damit glichen die Mobiltelefone auch den Rückgang bei den Tablets um sieben Prozent aus, die immerhin in diesem Jahr bislang recht stabil bei 14 Prozent blieben. Der Anteil des PCs an den Transaktionen im zweiten Quartal sank um 14 Prozent.
Damit belegt Deutschland den sechsten Platz unter den untersuchten Ländern beim mobilen Shopping, Schweden (60 Prozent), Norwegen (57 Prozent), Großbritannien, Japan (jeweils 55 Prozent) und Dänemark (51 Prozent) haben noch leicht die Nase vorn. Kontinental gesehen ist der asiatisch-pazifische Raum mit 51 Prozent deutlich führend, ebenso kaufen die Bewohner des Nahen Osten und Afrikas gern mobil ein (47 Prozent). Trotz guter Einzelergebnisse sind mobile Transaktionen in Europa noch nicht überall weit verbreitet, beispielsweise drücken Polen und Russland mit nur ca. einem Drittel Anteil den Schnitt auf 44 Prozent. Nord- und Lateinamerika bilden mit 39 bzw. 38 Prozent die Schlusslichter.
Criteo stellte zudem fest, dass in Europa die Conversion-Rate in Shopping-Apps deutlich höher ist als im stationären Web. Von gerade einmal fünf Prozent steigt sie auf 17 Prozent an und übertrifft damit sogar die vom Desktop gewohnten 12 Prozent. Zwar profitieren alle Händler durch gestiegene App-Transaktionen, wenn sie für ihre mobilen Anwendungen werben, den höchsten Nutzungszuwachs haben aber reine Onlineretailer, die über ihre App dann rund 31 Prozent ihrer Transaktionen generieren. Gemischte On- und Offlinegeschäfte kommen nur auf 21 Prozent.
Wirkliche Omnichannel-Kunden sind derzeit noch recht selten zu finden: Gerade einmal sieben Prozent der Käufer sind bei entsprechenden Kombiangeboten tatsächlich sowohl on- als auch offline dort unterwegs. Dafür haben sie enorm viel Kaufkraft, da sie für 27 Prozent aller Sales verantwortlich zeichnen. Dies ist deutlich mehr als bei den reinen Online-Kunden, die zwar mit 44 Prozent eine recht große Masse stellen, aber nur für 24 Prozent der Umsätze sorgen. Reine Offline-Kunden sind einfacher: Sie stellen immer noch die Hälfte der Kunden und tragen deshalb auch rund 50 Prozent zu den Sales bei.
Für die Studie "Global Commerce Review" wurden Browsing- und Transaktions-Daten von mehr als 5000 Retailern in über 80 Ländern im Zeitraum Q2 2018 ausgewertet.
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